Wieder einer der Filme bei denen es nach meiner Meinung nicht vordergründig um die handwerkliche Filmkunst geht, auch wenn diese trotz kleiner Abstriche als ordentlich anzusehen ist, sondern vor allem der Inhalt in Augenschein genommen werden muss. Dem mitdenkenden Filmbetrachter bietet sich eine aufs wesentlich fokussierte Charakterstudie „Hannah Arendts“ rund um die Entstehung ihres kritischen Werkes „Eichmann in Jerusalem“, welches sich mit der Rolle „Adolf Eichmanns“ in Dritten Reich beschäftigt und in dem sie philosophisch den „Charakters des Bösen“ zutreffend erörtert, um ihm damit ein fassbares, in Worten geformtes, Antlitz zu geben.
Eine Beschreibung die in alle Ewigkeit bestand halten wird, an Wichtigkeit wohl kaum zu überbieten und deren analytische Bedeutung wohl nicht zu hoch bewertet werden kann.
An die eigene Nase fassen, könnte die wohl direkteste Konsequenz nach Ansicht des Filmes sein.
Eigentlich ist damit schon alles, zur Bedeutung des knapp 2 stündigen Filmes für die allgemeine Bildung des aufgeklärten Menschen, gesagt.
Erkenntnis kommt von erkennen. Der Film behandelt nicht die Frage wohin Erkenntnis führt, aber er zeigt auf wodurch Erkenntnis unterdrückt wird und auf welche Weise die Zurücknahme des ureigensten menschlichen Instinkts, der Neugier, die Umstände formt oder eben auch nicht formt.
Es geht um Systeme, Täter und Mittäter.(aktueller Bezug vegan! oder nicht vegan leben?)
Jedem den etwas daran liegt die Welt zu verstehen, sei diese Film somit wärmstens empfohlen.
Eine Frage die ich mir gerade zum Ende des Filmes dann noch stellte, war folgende: „Ob die doch analytisch so begabte und auf Erkenntnis bedachte Hannah, ihren Zigarettenkonsum und dessen verhindernden Wirkungen, wohl jemals gründlich hinterfragt hat?“