In den 80ern, da hatte der komödiantische Zombiefilm gerade Hochsaison, und zu den zahlreichen Exponaten gehört auch „Night Life“, dessen Bekanntheit vor dem Ruf als vielleicht harmlosester §131er Kandidat geschuldet ist.
Tatsächlich war „Night Life“ schon damals, zu Zeiten von „Night of the Creeps“ und „Return of the Living Dead“ echt keine wilde Gelegenheit, er ist eine harmlose Mischung aus Teenie- und Zombiefilm. Hauptfigur Archie Melville (Scott Grimes) wird an der Schule von den Jocks untergebuttert, nicht zuletzt wegen seiner Arbeit in einem Bestattungsinstitut; ein wenig Underdogeschichte, ein wenig Coming of Age, aber nur in der ersten Filmhälfte.
Hierin lernt man Archie und seinen Onkel, der besagtes Bestattungsinstitut leitet, kennen, bis dann der verhängnisvolle Punkt kommt, an dem es Archies vier Peiniger bei einem Autounfall dahinrafft. Damals war es ja schon ein gern genutzter Schachzug, die vermeintliche Oberzicke als doch ganz nette Person verkaufen zu wollen, doch „Night Life“ unterläuft das Ganze: Will die blonde Kuh nett zu Archie sein, so ist dies bloß Tarnung, denn sie ist wirklich die oberflächliche Bitch und geht zur Belohnung beim Autounfall mit ihren drei Freunden hops (poetische Gerechtigkeit und so).
Irgendwo halt der Ruf: „Und wann kommen denn nun die Zombies?“ Die treten erst irgendwo zwischen Halbzeit- und Zweidrittelmarke auf, wenn der Blitz einschlägt und ausgerechnet die vier toten Jocks zu neuem Leben erweckt…
Insofern ist Pustekuchen mit dem Splatterfest, denn auch später geht es recht dezent zu, ein paar dämliche Polizisten und andere Opfergestalten rasen den Zombies in die Arme, was zu dezent eingesetzten Goreeffekten führt, von denen allenfalls der Tod des fiesen Oheims mal etwas derber anzusehen ist. Die Zombie schlurfen hier nicht mehr, sie laufen normal, fahren Auto, prügeln sich und reden sogar – tatsächlich ein für die Zeit ungewohntes Bild im Zombiefilm.
„Night Life“ ist nett in Szene gesetzt, gerade das Make-Up der Zombies und andere Effekte der handgemachten Art bringen Sympathiepunkte ein, doch all das kann kaum verschleiern, dass „Night Life“ die gesamte Lauflänge vor sich hin plätschert. Immerhin nett vor sich hin plätschert, aber das macht den Film nur bedingt aufregender. Selbst die finalen Konfrontationen mit den untoten Brut sind kaum weniger gemächlich als die lange Exposition anzuschauen, aus den Verfolgungsszenen wird wenig Spannungspotential hinausgekitzelt und dementsprechend stereotyp erscheinen sie im Endeffekt.
So bleiben dann lustigerweise doch andere Teile des Films hängen, wie z.B. Archies Beziehung der Mechanikerin Charly Dorn (Cheryl Pollak). Wie ihr Name schon sagt, ist sie mehr der Typ Tomboy, weshalb Archie auch zwischendurch lieber eines der Jock-Blondies anhimmelt, ehe er dann zur Vernunft kommt, Charly ihm dann aber beinahe davonstiefelt. Ein wenig RomCom also auch, was meist netter anzuschauen ist als der etwas bemühte Slapstick
(z.B. in der Szene, in der Archie eine von den Jocks geklaute Leiche wieder richtig ins Bestattungsinstitut schaffen muss). Doch die Gags sind ganz putzig, was „Night Life“ dann auch vor einem Ausfall bewahrt.
Darstellerisch ist nicht viel los, selbst die Hauptdarsteller Scott Grimes und Cheryl Pollack spielen sich nicht mehr als solide durch das Filmchen, und auch sonst hat man die Beteiligten schnell vergessen. Sie spielen ihre Reißbrettcharaktere solide runter, man regt sich nicht drüber auf, aber Lob will man auch nicht so wirklich verteilen.
So bleibt ein netter, kleiner Zombiefilm für Freunde des B-Horrorfilms. Lange Exposition, wenig Effekte, aber doch charmant in Szene gesetzt. Kann man sich gut ansehen, hat man aber auch schnell wieder vergessen.