Es gab eine Zeit, in der Computereffekte noch undenkbar waren und genau dadurch zeichnet sich die Qualität einiger Zombiefilme in Sachen Maske und Splatter aus. Argento, Fulci und Romero improvisierten teilweise sogar direkt an Sets, wo beispielsweise die Fertigkeiten eines Tom Savini gefragt waren. Regieneuling Lowell Dean scheint jene Epoche zu gefallen, da er mit seinem Untotenfilm auf weitgehend altbewährte Zutaten setzt.
Sechs angehende Forensiker um Megan (Katharine Isabelle) landen auf einer abgeschotteten Insel, um unter der Leitung von Tomkins (Michael Shanks) den Ernstfall in Kleingruppen zu proben. Noch ahnt niemand, dass hier noch „Rückstände“ eines biogenetischen Experiments auf der Suche nach Nahrung sind…
Leider versäumt Dean, den Figuren Individualität zu verleihen, zumal sich besonders die männlichen Aspiranten recht ähnlich sehen. Einzig Megan bringt ein Kämpferherz mit, wogegen man Tomkins einen möglichst fiesen Abgang wünscht.
Die Idee mit der Forensik bietet durchaus Abwechslung im Genrealltag, denn statt Saufgelage und Techtelmechtel werden den Leichen Maden für die Feststellung des Todeszeitpunktes entnommen. Das wäre im Verlauf noch ausbaufähig gewesen, denn Fachkenntnisse der potenziellen Opfer werden später nur sporadisch angewandt.
Nach einer etwas zähen ersten halben Stunde geht es mit Angriff auf das erste Opfer recht gut ab. Die Maske vermag zu überzeugen, darüber hinaus punkten die graphischen Gewaltdarstellungen, welche allesamt per Hand in Szene gesetzt sind. Zwar fehlen in der deutschen Fassung rund 40 Sekunden, dennoch wird in Hals, Bein, Arm und Finger gebissen. Augäpfel baumeln, Bauchdecken werden geöffnet und ein Pflock in die Schnute gerammt. Die Qualität der Effekte ist angesichts des geringen Budgets exzellent und auch das Make-up der Mutanten geht in Ordnung.
Storytechnisch wird indes nichts Neuartiges geboten, obgleich es im letzten Drittel recht temporeich zur Sache geht. Verschanzen und Weglaufen, Fahrzeuge kurzschließen und gegen die Wand fahren, Gegenwehr und Verwandlung, Rettung in letzter Sekunde und ein relativ abruptes Ende zählen zu den altbewährten Mechanismen eines Zombiestreifens. Die zweibeinigen Angreifer sind zwar größtenteils flink unterwegs, doch immerhin schüren manche bullige Typen ein wenig das Titelgebende, was eventuell einige der irrationalen Verhaltensweisen der Protagonisten gegen Ende erklärt.
Ansonsten performen die meisten Mimen auf Sparflamme, bemühte Situationskomik zündet nur teilweise, wirkt aber zumindest nie albern und die sumpfartige Kulisse, die die Isolation der Studenten untermauert, schürt einigermaßen Atmosphäre.
Kein Meilenstein des Genres und von daher bald nach der Sichtung vergessen, doch allein die handgemachten Effekte in Form einiger Gewalteinlagen sorgen für einen passablen Unterhaltungswert.
Knapp
6 von 10