Review
von Leimbacher-Mario
Nicht nur der Mann im Mond schaut zu
Ob Disney/Pixar „La Luna“ aufgekauft haben oder nicht, weiß ich gar nicht genau und spielt auch kaum eine Rolle. Denn obwohl er etwas europäischer und exotischer wirkt als fast alles andere was das Studio an Kurz- wie Langfilmen bis dato erschaffen hatte, passt diese sinnvolle Sichelstory dennoch voll und ganz in deren Repertoire. Sowohl thematisch wie optisch und auch aussagentechnisch. Wir folgen einem kleinen Jungen, der (womöglich zum ersten Mal?) mit seinem murrigen Vater und Großvater per Boot zu deren Arbeit fährt. Und als die beiden stur auf ihre jeweils beste Technik beharren, schafft es der Nachwuchs seinen ganz eigenen Stil zu finden...
„La Luna“ erinnert oft eher an sowas wie Peterchens Mondfahrt oder eine Gute Nacht-Fabel mit Sinn, Herz, Verstand und Happy End. Eine Metapher über das Finden seines eigenen Weges, über Erbe und familiäre Zwiste, über Marotten und „Out-of-the-Box-Thinking“. Derartige Situationen kennt denke ich jeder - sie in einer solch traumhaften Kulisse verpackt zu sehen hilft jedoch enorm die Ideen und Ansätze auf ein höheres Niveau zu heben. Prädikat besonders wertvoll. Alles leuchtet, alles funkelt. Stolz und Vaterliebe. Innovation und Können. Talent und Leidenschaft. Kreativität und Weiterentwicklung. Manches liegt manchen einfach im Blut... und bei Pixar sind das definitiv u.a. hervorragende Kurzfilme, die technisch zwar oft immer weiter und beeindruckender die Grenzen zu den Sternen ausloten, inhaltlich und emotional jedoch offensichtlich zeitlos und über jeden Zweifel erhaben sind. Vom Ersten bis zum Letzten. Oft sogar noch besser als viele der Langfilme und Kinohits. Ich könnte sie den ganzen Tag gucken! Und „La Luna“ ist der Mondstein unter ihnen. Beruhigend und besinnlich.
Fazit: süße, generationenübergreifende Mondgeschichte. „La Luna“ hat Gefühl, Witz und eine kraftvolle, zeitlose Message. Runde Sache.