Review

Ist Asylum jetzt eigentlich zur Spukhaus Massenfabrikationsmaschine geworden? Erst wird das Winchester Haus bespukt und jetzt haunted es in der Whaley Bude. Also die nächste Horde Jungvolk in irgendein Gemäuer zur Nachtzeit gehetzt, pappe den „wahre Begebenheit“ Aufkleber auf das Ding und feddich ist die nächste Spukkanone. Die Winchester Nummer war immerhin noch erträglich, aber Whaley ist leider schon wieder ein Rückschritt hin zum Asylum Standard. Das geht schon beim Haus selbst los das wohl eines der eindruckslosesten überhaupt ist. Es liegt in einem bewohnten Gebiet (zumindest sieht man in einer Einstellung im Hintergrund Straßen und andere Häuser) in San Diego, strahlt aber die Bedrohung eines Telefonhäuschens aus, was sich dann im Inneren auch nicht mehr ändert. Keine Geheimgänge, kein altes Herrenhaus, Kerkeranlagen oder aufgestellte Ritterrüstung, so erzeugt man schonmal kaum Atmosphäre und hat schon ein Handicap bevor der Film richtig losgeht.
Zumindest haben wir es hier mit einem offiziellen (wahrscheinlich sogar staatlich zertifizierten) Spukhaus zu tun, in dem mehrere Führungen stattfinden und leichtgläubige Touris übers Ohr gehauen werden. Eine der neueren Tourguides ist Penny, die sogar noch die Warnung einer älteren Kollegin (und es tat mir in der Seele weh Lynn Lowry in so einer Produktion zu sehen) bekommt ja nicht nachts dort einzudringen. Aber was macht die olle Zippe? Läßt sich überreden zu einem nächtlichen Ausflug und ist so bald zusammen mit sechs anderen dort eingesperrt, denn die existierenden Geister schließen ab und wollen eben wenigstens nachts ihre Hütte für sich allein haben. Schlecht für die Lebenserwartung der charismabemangelten Jungmimen.
Das ist auch schon das große Manko hier. Langweilige Charaktere, ein wenig beeindruckendes Gemäuer und lahme Handlung. Mehr als Gläserrücken und Cold Spots fiel den Machern da auch nicht ein, ergo Zuschauer gähnt. Da verwundert es dann doch, das immer wieder Kills eingestreut werden, die sogar ziemlich blutig ausfallen, was dann aber wieder nicht so recht zum Mystery-Thema passen will. Auch der ach so lustige Szene-Scherz über Fulci und Argento war alles andere als berauschend. Über die Dialoge sollte man besser auch nicht nachdenken, vor allem dann, wenn sie geschrien vorgetragen werden. Was der Dödel beim verhindern des Notrufs oder der Technik Fuzzi kurz vor seinem Dahinscheiden von sich rülpsen, ist nun wirklich verbaler Dünnpfiff in Reinkultur.
So weht dann eben auch nur ein recht fades Lüftchen durchs Whaley Haus, das auch der rachsüchtige Geist eines Erhängten oder sogar der ein oder andere sitzende Schreckeffekt nicht zu einem Sturm auffächern können. Das ist etwas für die wirklich harten Haunted House Fans, die nun wirklich jedes Häuslefilmchen mitnehmen wollen, aber sonst braucht den hier kein Mensch.
3,5/10

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