Interessant dass der deutsche Titel um einiges mehr Sinn macht wie der der OV „Voyage to the bottom of the sea“ i.d.S. Reise zum Grund des Meeres. Wie man schon erkennen kann, geht es um ein phantasievolles U-Boot SF Abenteuer aus den 60 er Jahren. Regisseur Irwin Allen (Produzent und Regisseur von zahlreichen SF und Dinosaurier TV Serien) nimmt durchaus Anleihen an Klassiker wie „Die Caine war ihr Schicksal“ und „20000 Meilen unter dem Meer“ und anderen Katastrophen Filme.
Die Geschichte ist für heutige Verhältnisse durchaus bemerkenswert: Ein Feuergürtel umspannt plötzlich die Erde, eine Klimakatastrophe droht und die Temperatur steigt und steigt. Ein räumlich gut ausgestattet Atom U Boot namens Seaview rast nach NY zur dortigen Konferenz der berühmtesten Wissenschaftler der Welt. Auf der Reise dorthin arbeiten der Admiral Nelson (Walter Pidgeon), der auch gleichzeitig das großartige U Boot konstruiert hat, Hailiebhaber Commodore Lucius Emery (Peter Lorre) u.a. Wissenschaftler an Bord einen eigenen Plan aus um die Erde zu retten. An einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort im Mariannen Graben soll eine Nuklear Rakete ins All gepfeffert werden um so den Feuergürtel ins Weltall zu befördern. Doch die Wissenschaftler der UN scheinen einen eigenen Plan zu haben: einfach abwarten, denn der Feuergürtel wird schon von selbst verschwinden. Admiral Nelson kann hier natürlich nicht tatenlos zusehen und begibt sich mit samt U-Boot auf eine gefährliche Reise. Auch der für einen Katastrophen Film nicht uninteressante Hinweis, dass so eine Atomrakete ja auch die Erde vernichten könnte hält ihn von seiner Mission nicht ab.
Die ganze Handlung und den Film kann man wohl nur mit Augenzwinkern und Lächeln abtun. Trotzdem kann man den Streit der Wissenschaftler auch aus heutiger Sicht fast als Real Satire betrachten. Denn auch beim sich abzeichnenden und vernichtenden Treibhauseffekt heißt es ja anscheinend mal abwarten. Von den Schauspielern selbst ist wohl nur mehr Peter Lorre („M – Eine Stadt sucht einen Mörder“) und die Hüften schwingende Barbara Eden (Bezaubernde Jeannie) bekannt. Doch auch alle anderen machen ihre Sache gut. Vielleicht ist die Hauptperson mit Walter Pidgeon als Admiral Nelson wohl etwas zu farblos besetzt. Aber auch seine Rolle hat das gleiche Schicksal wie alle anderen in diesem Film. Das Augenmerk liegt nun mal auf das Abenteuer und die aus der Sicht von 2008 wohl eher ulkigen Specials Effects. Somit bleibt für Rollenentwicklung und Dialoge nur wenig Zeit.
Und an Abenteuer (oder Action) hat der Unternehmen Feuergürtel doch einiges zu bieten: Unterwassermonster, Minenfelder, Saboteure, feindliche U-Boote und viele andere. So wird für laufende Unterhaltung gesorgt. Ebenfalls interessant ist dass anscheinend niemand so recht an den Plan des Admirals glaubt, man aber doch recht brav sämtliche Befehle durchführt. Gerade dass aber jeden Moment eine Meuterei drohen könnte samt ebensolcher Nervosität und Anspannungen an Bord sorgt für zusätzliche Spannung. Auch mit Augenzwinkern muss man hinschauen wenn kurz vor Weltende noch Protokolle geschrieben werden. Positiv sehe ich allerdings den recht farbenfrohen Bilderbogen den der Film zu bieten hat. Herrlich blaues Wasser, grüne Meerespflanzen, bunte Tauchanzüge u.a. Außerdem ist die Seaview voll von (verschiedenfärbigen) leuchtenden Blinklichtern, hellerleuchtende Räume und hat sensationell bunte Innenwände. In den 60er Jahren hatte man anscheinend noch eine recht farbenfrohe Vorstellung von der Zukunft. Schade dass U-Boote (oder andere Marineeinheiten) doch recht farblos und ungemütlich eng sind. Ein Schwachpunkt ist eindeutig, dass die Mannschaft gemütlich in der Kombüse sitzt, wenn die Seaview von einem feindlichen U-Boot attackiert wird und der Befehl des Kapitäns, dass alle Mann auf ihre Posten gehen sollen scheinbar ignoriert worden ist. Das Hin und Her Schleudern der Mannschaft wurde wohl später von Raumschiff Enterprise schamlos kopiert.
Trotz obiger Kritikpunkte so ist der Film doch eins: pure Unterhaltung. So ist der Film doch recht spannend und kann mit zahlreichen kuriosen Abenteuern aufwarten. Sicher kann man auch das Titellied kritisieren, dass sich eher nach einem Insel Urlaub anhört. Jedoch man soll nicht allzu streng sein. Für 1961 ist Unternehmen Feuergürtel perfektes Popcorn Kino. Regisseur Irwin Allen wollte auch nichts anderes als Gute Laune drehen und das ist ihm wirklich gelungen. Der Film zog immerhin eine TV Serie nach sich und auch die 90er Unterwasser Serie Seaquest dürfte sich einiges davon abgeschaut haben.
Trotz zahlloser naturwissenschaftlicher Unzulänglichkeiten (und Unmöglichkeiten!) hat „Unternehmen Feuergürtel“ vor allem einen recht hohen nostalgischen Unterhaltungswert. Wie aus der Farbpalette werden dem Zuschauer Bilder geboten und für 1961 recht ordentliche Specials Effekts. Phantasievoll, spannend, bietet perfekte Zerstreuung und Eintauchen in die Zukunft wie man sie noch in den 60er Jahren sah.