Die Prämisse erinnert ein wenig an „The Day After“, stärker noch an „Wenn der Wind weht“, denn es wird ein Was-wäre-wenn-Szenario direkt nach dem Dritten Weltkrieg gezeichnet. Zwar verpackt Regisseur Peter Engert den Stoff arg minimalistisch, doch die latente Hoffnungslosigkeit überträgt sich rasch auf den Zuschauer.
Arzt Hunter (C.J. Thomason) ist zu Fuß unterwegs, als er per Radio von Nuklearangriffen hört. Kurz nach dem Einschlag gelingt es ihm, gemeinsam mit weiteren Fremden zu einer Farm in Texas zu gelangen, wo sich die Gruppe im Keller verbarrikadiert. Alsbald treten erste Spannungen auf und von draußen nähert sich eine Bedrohung…
Das Cover und Teile der Exposition leiten komplett in die Irre, da der Stoff keineswegs auf Action ausgelegt ist. Vielmehr ist es ein Kammerspiel, welches eine klaustrophobische Stimmung verbreitet und dabei stark auf das Zusammenspiel der Figuren setzt.
Diese sind allerdings größtenteils schwach entwickelt. Bis auf den hilfsbereiten Arzt und den leicht unberechenbaren Brad (Edward Furlong) kommen besonders die weiblichen Charaktere komplett austauschbar daher, bis auf die Tatsache, dass eine im siebten Monat schwanger ist.
Es gibt kaum Informationen über die Zeit vor dem Supergau, jedoch auch kaum einen Austausch von Hoffnungen, Wünschen, Ängsten oder Erwartungen.
Gelungen ist demgegenüber die Darstellung des gesundheitlichen Verfalls, denn bereits früh offenbart ein Geigerzähler, was höchstwahrscheinlich jedem bevorstehen dürfte. Unterstrichen wird die Mischung aus bedrückender und melancholischer Stimmung von einem gut abgestimmten Score, welche überwiegend aus Solo-Piano, manchmal angereichert mit leichten Flächensounds besteht.
Darstellerisch wird indes eher Mittelmaß geboten. Furlong sticht mit einer nuancierten Performance positiv hervor, Thomason verkörpert den Arzt eher hölzern, während Monica Keena noch relativ viel aus ihrer schwach gezeichneten Figur herauszuholen vermag.
Grundlegend sollte man offen für kammerspielartige Verpackungen sein und nicht auf Action setzen, von der es lediglich in den letzen Minuten ein wenig gibt. Etwas ereignisreicher hätte es zwischenzeitlich gerne zugehen dürfen, demgegenüber punktet die Grundstimmung, während rein handwerklich wenig auszusetzen ist, selbst der Atompilz ist einigermaßen in Szene gesetzt. Ein Endzeitfilm der sparsamen Art, jedoch nicht uninteressant.
Knapp
6 von 10