Als der dritte Weltkrieg die Welt in einen nuklearen Holocaust stürzt, versinkt auch die USA im Chaos. Der junge Arzt Dr. Hunter schließt sich mit anderen Überlebenden zusammen, um gemeinsam in diesem Albtraum zu überleben. Doch schon bald neigen sich die Vorräte dem Ende entgegen und erste Anzeichen einer Strahlenerkrankung treten zutage. Doch dem nicht genug müssen sich Dr. Hunter und die Anderen marodierenden Horden erwehren und sich dem personifizierten Tod stellen.
Mit einem ganz offensichtlich recht niedrigen Budget hat Regisseur Peter Engert 2012 seinen zweiten Spielfilm auf die Beine gestellt und erzählt dabei ein eindringliches Endzeit Szenario, das in seiner Art gewisse Ähnlichkeiten an ein Werk wie "The Day After" aufzuweisen hat. In vorliegendem Fall beschränkt sich die Geschichte jedoch auf stark eingeschränkte Schauplätze, denn gut 95 % des Filmes spielen sich im Keller eines Farmhauses ab. Für die Intension der Abläufe ist das enorm wichtig, schließlich kümmert sich Engert weniger um den Atomkrieg und dessen Auslöser, sondern er rückt vielmehr ein paar Überlebende in den Vordergrund, die sich im Keller eines Hauses zusammen finden und dort um das nackte Überleben kämpfen. Angereichert wurde das Ganze zudem mit einigen rassigen Action Einlagen, in denen sich die Gruppe mit anderen Überlebenden auseinandersetzen muss, die ihnen den Zufluchtsort streitig machen wollen. Das sorgt für eine wirklich gelungene Mischung und trotz einer eher ruhigen Erzählung schafft "Aftermath" es fast spielerisch, den Zuschauer durchgehend für sich zu gewinnen.
In erster Linie lebt das Szenario selbstverständlich von der beklemmenden Grundstimmung, die wirklich ganz ausgezeichnet zur Geltung kommt. Durch den räumlich stark eingeschränkten Schauplatz lassen sich gleichzeitig äußerst klaustrophobische Züge erkennen, die der vorherrschenden Atmosphäre noch zusätzlich zu Gute kommen und das Geschehen noch intensiver erscheinen lassen. Ein weiterer Pluspunkt sind die Protagonisten, denn durch die Bank wird man hier mit überzeugenden Leistungen konfrontiert. Selbst ein optisch herunter gekommener Edward Furlong kann Pluspunkte auf sich vereinen, was in den letzten Jahren nun wahrlich nicht immer der Fall war. Die des Öfteren eingestreuten Action-Passagen verleihen dem Ganzen dann noch zusätzliche Würze, wobei jedoch sorgsam darauf geachtet wurde, das zu keiner Zeit der übliche Rahmen gesprengt wird.
Hauptsächlich beleuchtet man allerdings das Zusammenleben der kleinen Gruppe im Keller und stellt dabei insbesondere die nach einer gewissen Zeit auftretenden Spannungen untereinander in den Fokus. Von diesem Aspekt bezieht der Film dann auch einen Großteil seiner Kraft und dem Zuschauer wird jederzeit die Möglichkeit gegeben, sich ausführlich mit den jeweiligen Charakteren und der hoffnungslosen Ausgangssituation auseinander zu setzen. dadurch taucht man auch immer tiefer in die Abläufe ein und verspürt im Prinzip durchgehend eine zentnerschwere Last auf den eigenen Schultern. An dieser Stelle kann man dann Engert auch wirklich nur ein Kompliment aussprechen, da er die für einen Film dieser Art wichtigsten Komponenten sehr gut in seine Erzählung eingeflochten hat. Da stört es dann auch nicht weiter, das man im Prinzip keinerlei Informationen darüber erhält, was denn eigentlich der Auslöser für den Atomkrieg war und wie viel Schaden letztendlich angerichtet wurde.
Manch einen mag das eventuell stören, doch meiner Meinung nach kommt dieser Punkt dem Werk sogar entgegen. Kann man sich so doch auf das Wesentliche konzentrieren und ist von der ersten Minute an mit der eigentlichen Situation konfrontiert, ohne das man sich mit einem größeren Vorgeplänkel auseinander setzen muss. So erscheinen die Abläufe dann noch intensiver und hinterlassen dieses extrem flaue Gefühl in der Magengegend, das man bei dieser Ausgangslage fast zwangsläufig verspürt. "Aftermath" ist kein Blockbuster und wartet auch nicht mit einem Effekt Gewitter auf, hier handelt es sich vielmehr um einen kleinen, aber sehr gelungenen Endzeitfilm, der ganz besonders in atmosphärischer Hinsicht vollends zu überzeugen weiß.
Fazit:
Ruhig erzählt, aber gleichzeitig auch mit mehreren Action Einlagen versehen ist diese Produktion ein echter Geheimtipp. Wer intensive und spannend erzählte Filme zu schätzen weiß dürfte voll auf seine Kosten kommen, denn "Aftermath" ist eine kleine Perle die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
8/10