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Die Achtziger waren bekanntlich eine Hochzeit für jene Actionfilme, in denen sich die guten alten “Ein-Mann-Armeen” gegen eine böse Übermacht behaupten mussten. Ob etwa ein Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, oder Dolp Lundgren, die Liste dieser Ausnahmesöldner welche in unseren “Kindheitserinnerungen” umherschwirren ist lang und zeugt von einer unbeschwerten Zeit, in der politisch unkorrekte Actionfilme keine Seltenheit waren. 2010 erschien dann der erste Expendables-Film, der eben jene Koryphäen mit im Gepäck hatte. Leider blieb Teil Eins allerdings weit hinter meinen hoch gesteckten Erwartungen zurück. Schuld daran waren vor allem die unbefriedigende Wackel-Optik, die zur Zeit modern zu sein scheint, sowie eine äußerst fade Geschichte. Da konnten dann selbst die legendären Actionikonen nichts mehr an der Gesamtqualität rütteln.
Für den zweiten Kinobesuch schraubte ich daher meine Euphorie auch um ein gehöriges Maß zurück. Wieder erwarten wurde aber Expendables 2 dann doch der lang erwartete und gebührende Tribut ans Actionkino der 80er. Denn die groben Schnitzer und Fehler des Erstlings werden hier dankenswerterweise nicht erneut gemacht. So dürfen sich die zahlreichen Jünger Ramobs und Co. nun etwa auf Augenfreundlichere Kameraführungen freuen. Das trägt bereits in den ersten Minuten gehörig zum unbeschwerten Sehvergnügen bei. Vielleicht liegt das aber daran, dass ein anderer Regisseur auf dem berühmten Stuhl Platz nahm. Ich will natürlich keineswegs die Regiequalitäten von Sylvester Stallone in Frage stellen, aber eventuell hat er sich von seinen Ambitionen überflügelt, doch einfach ein bisschen zu viel vorgenommen, als er 2010 vor und hinter der Kamera stand. So wirkt die Inszenierung der Fortsetzung doch ein ganzes Stück routinierter, was man unter anderem überdeutlich an der souveränen Kameraarbeit erkennen kann. Die Actionszenen können endlich also auch ohne Augentrauma wahrgenommen werden. Diese sind übrigens im direkten Vergleich zum Vorgänger, noch mal sehr viel härter und wuchtiger ausgefallen. Für Zartbesaitete ist das Söldnertreffen also nichts.
Was die Geschichte von Expendables 2 angeht, so ist sie nicht wirklich der Rede wert, allerdings wirkt sie doch um einiges stimmiger als im Vorgänger. So dürfen die rüstigen Söldner erneut in die globalen Krisengebiete ziehen, oder etwa Schurkenstaaten und deren Paramilitärs im Akkordtakt aufmischen. Im so genannten Hauptplot von Expendables 2, dreht es sich allerdings erst mal um einen Tresor, dessen Inhalt unter keinen Umständen in die falschen Hände geraten soll. Und auch wenn die Expendables bei dieser Mission tatkräftige Unterstützung von der attraktiven Maggie (Yu Nan) bekommen, können die Action-affinen Zuschauer schon längst den bevorstehenden Ärger förmlich riechen. Denn wie zu erwarten bekommen eben die bösen Jungs den unter Verschluss gehaltenen Inhalt in ihre Finger. Ihr skrupelloser Anführer ist übrigens kein geringerer als Jean Claude Van Damme, der die Spuren des Alters gekonnt unter einer Stilsicheren Sonnenbrille verbirgt. Etwas leichter zu erkennen ist hingegen die Tatsache, dass im Film alles schnurstracks nach Schema F abläuft. Das schmälert natürlich keineswegs den Spaß am Ganzen. Denn der Film soll ja lediglich eine würdige Huldigung des 80er Jahre Actionkinos sein und mit Expendables 2 lässt sich erstmals tatsächlich so etwas wie eine Hommage an die vergangenen Tage der Krawall-Opas erkennen. Der augenzwinkernde Humor darf natürlich in einem selbstreflexiven Werk dieser Art auch nicht fehlen. Somit werden gekonnt die legendären One-Liner unserer Lieblingshelden Gebetsmühlenartig ins Gedächtnis zurückgerufen, um dann gekonnt aufs Korn genommen zu werden. Dabei entstehen nicht nur zum Brüllen komische Szenen, sondern auch solche, die dank spitzbübischer Manier überaus Charmant ihre Wirkung entfalten können. Während also die Fans in Erinnerungen an ihre Lieblingsactionhelden der 80er schwelgen dürfen, lassen es die älteren Action-Semester noch mal so richtig auf der Leinwand krachen.
Positiv ist zudem zu bemerken, dass in Teil 2 sehr viel intensiver auf die einzelnen Figuren eingegangen wird. Dadurch geht das Grundkonzept “Action-All-Star Sammlung” einfach besser auf, als seinerzeit im Vorgänger. Die gelungenen Gastauftritte sind überdies als echtes Bonbon zu werten und geben dem Film dadurch das Gewisse etwas. Sofern man also keine allzu großen Ansprüche an die simple Geschichte stellt, wird man mit Expendables 2 prächtig unterhalten. Actionpuristen bekommen also reines Adrenalinkino ohne weitere Umschweife geboten. Nicht mehr und nicht weniger.

Fazit: Das einfache aber wirksame Rezept “Deftige Wortwitze treffen auf derbe Gewalt”, garantiert in Expendables 2 für vortreffliche Unterhaltung. Die Fortsetzung ist nochmal ein ganzes Stück besser als sein Vorgänger. Für Actionfans ist das Zusammentreffen der “Jungs” auf jeden Fall Pflichtprogramm.

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