22 Jahre nach dem Arnold Schwarzenegger unter der Regie von Paul Verhoeven die Totale Erinnerung erlebte, lieferte Underworld Macher Len Wiseman ein Remake des Streifens ab, welcher wiederum auf eine Kurzgeschichte von Philip K. Dick basiert.
Im Jahr 2084, nach einem mit Chemiewaffen geführten Weltkrieg, sind nur noch zwei Länder bewohnbar: Großbritannien als United Federation of Britain (UFB) und Australien, das „die Kolonie“ genannt und weitgehend von Britannien beherrscht und diskriminiert wird. Der Rest der Erde ist verseucht. Mit „The Fall“, einer großen Freifallkapsel, die durch den Erdkern fällt und so zwischen der UFB und der Kolonie verkehrt, pendeln zahlreiche Einwohner der Kolonie täglich nach Britannien, um in den dortigen Fabriken meist niedere Arbeiten zu verrichten. Beide Gebiete sind überbevölkert, bewohnbare Flächen sind extrem kostbar und knapp.
In der Kolonie lebt der verheiratete Douglas Quaid ein karges Leben als pendelnder Fabrikarbeiter. Seine Frau arbeitet als Rettungssanitäterin und hat aufgrund vermehrter Terroranschläge einer Widerstandsbewegung aus der Kolonie an vielen Noteinsätzen teilgenommen. Nachts durchlebt er dramatische Träume, in denen er als eine Art Geheimagent mit einer unbekannten Frau an seiner Seite in nervenaufreibende Kämpfe und Verfolgungsjagden verwickelt ist. Seiner Frau berichtet er davon, ohne die andere Frau zu erwähnen.
Fasziniert von der Idee, seine Träume in echte Erinnerungen verwandeln zu können, will Douglas mit einem von der Firma REKALL angebotenen „Mind-Trip“ seinem öden Alltag entfliehen. Die Firma pflanzt ihren Kunden angenehme, jedoch falsche Erinnerungen ins Gehirn, die von echten Erinnerungen nicht zu unterscheiden sind. REKALL-Mitarbeiter McClane macht Douglas einige Vorschläge für falsche Erinnerungen und Douglas entscheidet sich für das spannende Leben eines Geheimagenten.
Da sich die falschen Erinnerungen nicht mit eventuellen realen Erinnerungen überschneiden dürfen, wird Douglas getestet. Der chemische Übertragungsprozess wird gestartet, als sich herausstellt, dass er tatsächlich ein Spion war, woran er sich jedoch nicht erinnern kann. McClane und seine Mitarbeiter werden in diesem Moment von plötzlich anrückenden Sicherheitskräften erschossen. Douglas, der festgenommen werden soll, tötet die Sicherheitskräfte instinktiv und entkommt. Er versteht nicht, woher seine unerwarteten Nahkampffähigkeiten stammen.
Er kehrt nach Hause zu seiner Frau Lori zurück und erzählt ihr von dem Vorfall. Sie
versucht ihm einzureden, dass seine Erinnerung an den Vorfall eine von REKALL erzeugte künstliche Erinnerung sei, und gibt vor, ihn trösten zu wollen. Als sie ihn umarmt, versucht sie jedoch, ihn zu erwürgen. Beim darauf folgenden Kampf unterliegt Lori und gibt schließlich preis, dass sie nicht seine Frau (und auch keine Rettungssanitäterin) ist, sondern in Wahrheit eine Undercover-Agentin der Sicherheitskräfte Britanniens, die ihn seit sechs Wochen als seine "Ehefrau" beschattet. Die Erinnerungen an die vergangenen sieben Ehejahre mit ihr wurden Douglas künstlich eingepflanzt. Douglas war kein einfacher Arbeiter, sondern ein bedeutender Agent der Widerstandsbewegung, dessen Gedächtnis nach seiner Gefangennahme weitgehend gelöscht und dem eine neue Identität suggeriert wurde...
Viel Action, viel Spezialeffekte aus dem Computer, ein schicker Look und einige gute Ideen bzw Änderungen gegenüber dem Schwarzenegger Klassiker und dennoch keine Spannung oder Charme bzw Atmosphäre, weshalb es vor allem an Seele fehlt und einem der Film vollkommen kalt lässt.
So könnte man Total Recall 2012 zusammenfassen. Zwar hat der Film mit Kate Beckinsale als Killer Ehefrau noch einen ordentlichen Faust Pfand zu bieten, aber leider verstärkt das zugleich den farblosen Eindruck von Colin Farrell, während Jessica Biel sowie Bryan Cranston aus ihrer Rollen noch das beste machen.
Unter dem Strich bleibt ein enttäuschendes Remake, das nur mit 4 Punkte über die Ziellinie einläuft und von der Doppeldeutigkeit sowie Brillanz des Originals meilenweit entfernt ist.