Darf man das gut finden...25.04.2013
Was haben nicht alle schon über diesen Film gehetzt, geschmäht und ihn in Grund und Boden gestampft, ihn in Fetzen gerissen und allerweil angesichts des überlebensgroßen Originals niedergemacht. Man mag zum allgegenwärtigen Remakewahn stehen, wie man will, aber man sollte dann doch einem Film eine Chance geben und ihn auch ein klein wenig ohne die Abhängigkeit zum Original betrachten. Und siehe da...der Streifen vermag zu gefallen, es sind eher die Reminiszenzen an das Original, die hier stören, wie beispielsweise die dreibrüstrige Prostituierte. Total Recall mit Arnold war toll, aber auch die Neuauflage von 2012 hat ihren Reiz.
Hier sehen wir eine verwüstete Erde, die nur noch aus England und Australien besteht. Mittels eines Schachtes quer durch die Erde können Mensch und Material von A nach B. Arbeitnehmer Quiad reist auch so...und möchte eines Tages mittels eines Besuches beim Erinnerungsimplanteur Rekall etwas erleben. Dumm nur, daß er auf einmal mitten in einer wilden Verschwörungsgeschichte steckt, eigentlich Hauser heißt...und seine holde Gattin ihn töten will. Böse sind hier die reichen Engländer, die sich Australien als Lebensraum, geführt vom Großindustriellen Cohagen, unter den Nagel reißen wollen - und genau das gilt es nun zu verhindern.
Wären die Namen anders, kaum einer würde hier mit Dreck schmeißen. Ich für meinen Teil finde den Film als Science-Fiction-Action-Thriller-ohne-Blut völlig in Ordnung, ich störe mich nicht an dem Vergleich mit dem Original, denn auf der Ebene der puren Unterhaltung funktioniert der Streifen bestens. Sicher, Colin Farrell ist kein Schwarzenegger, aber das muß er auch nicht sein - die Actionszenen des Films funktionieren auch ohne Muskelberge. Kate Beckinsale macht das, was sie seit Underworld immer tut...neckisch aussehen und draufhauen, Jessica Biel ist hübsch, die Trickeffekte rundum gelungen...also darf der Film als eigenständiger Streifen durchaus gelobt werden, somit 8/10.