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Richard "Stitches" Grindle ist ein runtergekommener Clown, der auf Kindergeburtstagen auftritt und derbe Witze reißt, die so gar nichts für Kinder sind. Auf einer besonders wilden Geburtstagsparty kommt er bei einem Unfall ums Leben. Jahre später sind die Geburtstagskinder schon Teenager und auf einer Party erscheint ein ungebetener Ehrengast: Stitches ist zurück, um seinen unerwarteten Tod zu rächen...


Großbritannien liefert ja schon seit etlichen Jahren immer wieder großartige Horrorfilme ab und mit "Stitches - Böser Clown" kommt nun ein weiterer sehr gelungener Genre-Beitrag zu uns, der auf der grünen Insel Irland produziert wurde. Die Geschichte ist äußerst simpel gehalten und bietet nicht unbedingt eine Menge an neuen Ideen, doch die Umsetzung des Ganzen ist so dermaßen gelungen, das man seine helle Freude an diesem bitter-bösen Horrorfilm hat, in dem ein von den Toten zurückgekehrter Clown im Fokus des Geschehens steht. In den ersten gut 40 Minuten hält sich die Story im Bezug auf visuelle Härte noch ein wenig zurück, doch die wenigen bis dahin schon enthaltenen Gewaltdarstellungen zeigen ganz eindeutig auf, in welche Richtung das Geschehen tendieren wird. Zunächst wird man jedoch mit einer oberflächlichen Beleuchtung der Charaktere konfrontiert und die Ereignisse beinhalten zudem eine Menge an bissigem Humor, der sich teilweise in den Dialogen, aber auch in manchmal schon skurril anmutender Situationskomik zu erkennen gibt. So könnte man schon zu dem Eindruck gelangen, es hier mit einer ziemlich makaberen Horror-Komödie zu tun zu haben, doch spätestens zu dem Zeitpunkt, als Stitches von den Toten aufersteht, ist es mit der witzigen Seite des Filmes vorbei.

War der Clown schon zu Lebzeiten ein eher grantiger Zeitgenosse, so ist er als Wiedergänger ein absolut boshaftes Wesen, das sich an den mittlerweile zu Jugendlichen herangewachsenen rächen will, die letztendlich als kleine Kinder für seinen Tod verantwortlich waren. So ist es dann auch mit der anfänglichen Beschaulichkeit ziemlich schnell vorbei und die Geschichte lässt auf einmal richtig bedrohliche Züge erkennen. Der absolute Hammer ist jedoch der nun zum Vorschein kommende Härtegrad, denn Stitches ist in der Wahl seiner Tötungs-Methoden nicht unbedingt zimperlich und dem Zuschauer offenbart sich streckenweise ein wahres Effekt-Spektakel, das man nur als äußerst gelungen bezeichnen kann. Dabei geht es zumeist richtig derbe zur Sache und auch am Kunstblut wird keinesfalls gespart. Ganz unweigerlich stellt man sich dabei einmal mehr die Frage, wie es der Film geschafft hat, unbeschadet bei der FSK durchzukommen und ungeschnitten in Deutschland zu erscheinen. Nicht das man sich darüber beschweren will, wenn man jedoch sieht, das etliche weitaus harmlosere Filme trotz dem roten Siegel gnadenlos verstümmelt auf den Markt kommen, dann kann man nicht umher an dieser Stelle eine gewisse Willkür der Prüfer zu vermuten, die ganz augenscheinlich mit zweierlei Maß zu Werke gehen. Wie dem aber auch sei, für den Betrachter offenbart sich somit ein wunderbar blutiges Szenario, das an Kurzweil schwerlich zu überbieten ist.

Regisseur Conor McMahon, der auch schon für den irischen Genre-Beitrag "Dead Meat" verantwortlich zeichnete, hat hier eine wunderbar unterhaltsame Story mit jeder Menge Humor, aber auch mit richtig blutigen Passagen auf den Weg gebracht, die eigentlich in allen Belangen vollkommen überzeugen kann. Der dramaturgisch äußerst gelungene Spannungsaufbau und die sehr dichte Grundstimmung des Filmes sind hierbei nur zwei Stärken einer Geschichte, die zudem auch noch vor Ironie und unverhohlenem Sarkasmus nur so strotzt. Außerdem sind auch die gut agierenden Jung-Darsteller einen Blick wert, wobei die schauspielerische Leistung des britischen Stand-Up Comedians Ross Noble in der Rolle des bösen Clowns das absolute Highlight des Filmes ist. Seine bösartige Performance ist absolut grandios und seine fiesen Sprüche kaum zu überbieten. Und so ergibt sich dann auch letztendlich ein Gesamtpaket, das sich weit über dem normalen Durchschnitt ansiedelt und das man sich auch gern mehrmals anschauen kann.

Bitter-böse, makaber, schwarz-humorig und extrem blutig, all diese Attribute treffen auf "Stitches - Böser Clown" zu. Ein herrlicher Horrorfilm aus Irland, der mit einer Spielzeit von knapp 80 Minuten auch genau richtig bemessen ist, so das erst gar keine langatmigen Passagen entstehen können. Conor McMahon hat hier wirklich alles richtig gemacht und einmal mehr einen extrem gelungenen Beitrag abgeliefert, der den Betrachter durchgehend absolut glänzend unterhält und dabei angefüllt ist mit dem großartigen schwarzen Humor, den man von den Briten gewöhnt ist.


Fazit:


Einmal mehr wird man hier mit erstklassiger-und äußerst kurzweiliger Horror-Unterhaltung "Made in Britain" bedient, die sämtliche Zutaten für einen gelungenen Film-Abend beinhaltet, den man nicht so schnell vergessen wird. Leuten die eine Aversion gegen Clowns ihr Eigen nennen, sollten jedoch besser die Finger von der DVD lassen, denn Stitches hat rein gar nichts mit den witzigen Spaßmachern zu tun, die man noch aus eigenen Kindheits-Erinnerungen aus dem Zirkus kennt.


8/10

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