Ob „Clownhouse“ oder „ES“, - Clowns sind doch immer wieder für Horror zu gebrauchen, denn einige Kinder fürchten sich vor den geschminkten Rotnasen, während viele Erwachsene ihre plumpe und oft aufdringliche Art verabscheuen. Für einen Slasher taugt so eine Figur ohnehin recht gut, vor allem, wenn sie so wunderbar zynisch und kreativ mordet wie im vorliegenden Fall aus Irland.
Als Tom und sechs weitere Kinder seinen Geburtstag feiern und der Clown Stitches (Ross Noble) seine Show abzieht, wird er von den Kids geärgert, wobei er unglücklich stürzt und mit dem Kopf in einem Messer landet. Sechs Jahre später feiert Tom erneut eine Party und hat allerlei Teens eingeladen, - nur nicht den Clown Stitches, der sich aus seinem Grab erhebt um Rache zu nehmen…
Hier schimmern die Achtziger an allen Ecken und Enden durch, nicht nur, weil später auf der Party „Cutting Crew“ läuft. Es gibt die übliche Einleitung mit dem Ableben des Clowns, eine leider etwas längere Einführung in den Schulalltag, den Beginn einer eher langweilig anmutenden Feier, bis letztlich Stitches auftaucht und mit einigen äußerst makaberen Abgängen seinen Schabernack treibt.
Dabei fallen einige Figuren recht markant aus, wobei manche glücklicherweise nicht den üblichen Hochglanzerscheinungen eines US-Slashers folgen, da besonders unser vermeintliches Heldentrio nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal aufstrebender hübscher Teens entspricht und auch sonst ein paar korpulente und schräggesichtige Figuren anzutreffen sind.
Allen voran natürlich der Killerclown, der wie eine Art Zombie mit einem Auge, etwas Resthaar, skurrilen Körperhaltungen und bitterbösen Kommentaren zuschlägt, wobei ihm eine ferngesteuerte Schnuppernase und eine Faust zum Ausfahren zuweilen zugute kommen.
Erstaunlich, was die FSK an der Stelle hat durchgehen lassen, denn die handgemachte Effekte reichen von einem abgerissenen Genital über herausgerissene Gliedmaßen, es gibt eine geöffnete Schädeldecke mit anschließender Hirnentnahme und es wird mit einer Darmschlinge gespielt. Wie kreativ beim Morden vorgegangen wird, unterstreicht eine lustige Szene mit einem Regenschirm, in der Kamera, Schnitt und die Qualität des Effektes zu einer erstklassigen Einheit verschmelzen. Zudem spritzt das Blut einige Male effektvoll in Zeitlupe, es gibt ein paar herrlich makabere Szenenwechsel und stets einen sarkastischen Beigeschmack bezüglich der Ableben einiger Individuen, denn dieses ist konkret auf das ärgernde Verhalten von vor sechs Jahren gemünzt.
Schade, dass der Streifen erst nach einer Dreiviertelstunde an Fahrt aufnimmt und auch während der zweiten Hälfte zu selten spannend gerät. Zwar punkten häufig Situationskomik und der Sinn fürs politisch Unkorrekte, doch das Drumherum, sprich, die Teens mit ihren Beziehungskisten, Zwistigkeiten und müden Sprüchen verleihen dem Treiben keinen zusätzlichen Drive. Ergo stehen die blutigen und kreativ in Szene gesetzten Ableben im Mittelpunkt und bei denen können Freunde des Slashers eine Interessengemeinschaft mit diversen Alkoholen anzetteln und in feuchtfröhlicher Runde definitiv ihren Spaß haben.
6,5 von 10