Review

Mit diesem Film verbindet mich eine Kindheitserinnerung.
Eigentlich eine TV-Produktion und als Pilot für eine nicht realisierte Serie gedacht, lief er im deutschsprachigen Raum im Kino. Und im Zuge dessen gab es 1981 in einem "Fix und Foxi"-Heft einen mehrseitigen Werbecomic, der die komplette Handlung (!) erzählt hat. Ich kann mich erinnern, dass mich die stimmungsvollen Schwarz-Zeichnungen fasziniert haben und hatte, da ich ihn erst Jahre später gesehen habe, keine Ahnung, dass der Film da nicht ganz mithalten konnte.
Die Handlung um den dunklen, maskierten Ritter (gespielt von "Sandokan" Kabir Bedi) und sein unmenschliches Fussvolk, den Schlangenkriegern, deren Maske in den Kritiken zurecht gelobt wird, hat Anleihen bei "Herr der Ringe". Der Prolog, der die Vorgeschichte erzählt, mit seinen eingefärbten Bildern erinnert an die Bakshi-Verfilmung aus den 70ern und deren Rotoskopie-Verfahren.
Dass der Film nur ein TV-Budget hatte, merkt man ihm bei der Ausstattung und den Effekten eindeutig an. Es weckt Nostalgie, dass sowas damals bei uns fürs Kino gereicht hat. So wird etwa, nachdem ein (Zauber-)Pfeil ins Ziel getroffen hat, um Wirkung zu erzielen, einfach das Bild kurz eingefärbt. Zur Darstellung einer magischen Welt werden die paar wenigen Pappkulissen mit ganz viel Rauch verhüllt. Und an Kostümen wurde wohl alles durcheinandergewürfelt, was grad verfügbar war. Teils sehen die Leute aus wie Wikinger, teils wie Ritter. Oder sie fahren auch schon mal auf einem römischen Streitwagen vor.
Aber der Film hat auch seine Stärken: vor allem eine stimmige Atmosphäre, unterstützt durch den Elektro-Score, die sich glücklicherweise allzu viele Humoreinlagen spart, ein paar nette Einfälle aus der Fantasy-Versatzkiste (es kommt sogar eine Art Zombies vor..) und die schöne Belinda Bauer als geheimnisvolle Zauberin. Hauptdarsteller Lane Caudell, der hauptsächlich Sänger war und keine lange Schauspielkarriere hatte, kommt für einen Helden zwar etwas zu 'weicheiig' rüber, aber er ist wenigstens sympathisch. Und mit George Kennedy in der Rolle seines Vaters ist noch ein bekannter Name dabei, auch wenn er, wie irgendwo gelesen, mit seiner Perücke aussieht wie Obelix.
Es bleibt die Frage, wie eine Nachfolge-Serie ausgesehen hätte. Die Originalfassung enthält zum Schluss eine zusätzliche Dialogzene, die in der deutschen Kinofassung entfernt wurde. Wahrscheinlich weil durch sie das offene Ende noch deutlicher geworden wäre. Auf der DVD, für deren Cover leider nicht das sehr stimmungsvolle Kinoplakat verwendet wurde, ist sie enthalten.

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