Während eines Gewitters werden der junge Rock-Musiker Julian, die attraktive Moriat und die ältere Nora versehentlich im Waschkeller eines New Yorker Mietshauses eingeschlossen. Nach einem Blitzschlag erlischt auch noch das Licht. Zunächst begegnet sich das unfreiwillige Gespann mit verhaltener Höflichkeit. Doch nach und nach entwickelt sich ein Psycho-Spiel, bei dem die Rollen- und Machtverhältnisse ständig wechseln. Mit zunehmender Dauer wird die anfängliche Freundlichkeit zur offenen Aggression.
Wenn wir schon beim Filmtitel sind, 3 unter 0 wäre sicher zu hart bewertet, aber mehr als 3 über 0 gibt es für dieses Kammerspiel aber auch nicht. Warum diese deutsch/schweizer Produktion auf einer Thriller Sammlung auftaucht ist mir aber ein ziemliches Rätsel. Die Theaterbühne stellt hier dabei jedenfalls eine Waschküche im Keller eines etwas antiquiert wirkendem Mietshaus, das sogar noch einem amtlichen Fahrstuhlführer beschäftigt der die vorsintflutliche Apparatur wohl noch aus dem 19. Jahrhundert bedient.
Dort treffen sich die drei Protagonisten und werden versehentlich dort eingeschlossen weil a) die Tür zufällt und b) nur von außen zu öffnen ist, was c) sicherlich allen Brand- und Fluchtverordnungen der Stadt New York verspricht. Hier wirkt dann nicht nur die Ausgangssituation bemüht konstruiert, was sich dann aber in den zahllosen Dialogen praktisch nahtlos fortsetzt. Gut, nehmen wir es als gegeben hin, ein junger Musiker, ein Model mit Heiratsambitionen und eine ältere Hundeliebhaberin müssen sich zusammen arrangieren, mal schauen was die Macher daraus entwickeln.
Geplant war vermutlich so etwas wie ein hintergründiger, klaustrophobischer Thriller mit psychosozialer Komponente und wer gerne drei Fremde beim wildlabern zuhört wird hier sicher seine Freude haben, ich fands aber eher mäßig interessante Dauerdialogbeschallung ohne wirkliche Höhepunkte oder Spannungsmomente. Das liegt dabei gar nicht an den Darstellern, die sich wirklich Mühe geben, aber es passiert im Grunde gar nichts, was das Cover so dolle versprochen hat, als es von wechselnden Rollen- und Machtverhältnissen spricht.
Selbst vermeintliche Höhepunkte wie die schnelle Aufgaloppnummer oder der vermeintliche Herzinfarkt von Miss Grauhaar werden dann auch noch vom Finale negiert als *Spoiler*
sich das Ganze auch noch als Traum aufgrund eines elektrizitätsbedingten Knockouts entpuppt.
Es mag vielleicht für Psychologiestudenten reizvoll sein fiktiven anderen Leuten in die Köpfe zu schauen, aber es darf doch bitte etwas mehr los sein als hier, wenn man generationenübergreifend Ängste diskutiert oder sich über die schlübberschuffelnden Eigenschaften des Jungspundes mokiert. Ich fand es doch eher eine müde Veranstaltung.
3/10