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Sigourney Weaver, Woody Allen, Douglas McGrath, sind nur drei Stars dieser starbestückten Politfarce aus dem Jahre 1999 und trotzdem kennt sie keiner. Als Riesenflop in den amerikanischen Kinos gestartet, wurde das dt. Kinorelase schnellstmöglich gestoppt und die DVD-VÖ zwar angekündigt aber bis heute nicht durchgeführt. Meistens das beste Zeichen dafür das der Streifen wohl sauschlecht sein muss. Und die Kritiken waren sich da auch weitgehendst einig das es so ist. Als mutiger Film-Freak habe ich mir diesen Streifen nun auch einmal reingezogen und war in der ersten Stunde auch vollkommen überzeugt, dass "Schrott" noch ein viel zu gutes Wort dafür ist. Doch die letzten 30 Minuten reisen den Film dann doch noch (etwas) raus aus seinem tifen Loch.

Storymäßig hört sich das Ganze dabei gar nicht mal so schlecht an. Ein verkackter Sprachlehrer, der einen mächtigen Fimmel für die korrekte Grammatik hat, soll als getarnter CIA-Agent nach Cuba reisen und dort Fidel Castro zur Strecke bringen. Klingt vielleicht etwas schwachsinnig, hätte aber eigentlich ganz lustig werden können, auf eine etwas makabere Art und Weise versteht sich.

Leider aber ist in den ersten knapp 60 Minuten absolut nichts vorhanden, was einem irgendwie zum Lachen animieren könnte. Gags sind eigentlich so gut wie keine da oder sie sind derartig billig und abgelatscht geraten, dass man eher über die unfreiwillige Blödheit dieser Scherze lachen muss. Eine Zündquote von ganzen 0% in der geschlagenen ersten Stunde ist mir in einer Komödie, bis jetzt, nur sehr selten untergekommen.

Zudem gehen einem die Figuren auf den Geist. Lehrer Quimp möchte man am liebsten den Mund zutackern wegen seinen ewigen Verbesserungen in Sachen Grammatik und seine Geld- und Quotengeile Frau (mal ganz mies: Sigourney Weaver) wünscht man sich am liebsten gleich abgeknallt. Genauso wie auch alle anderen Figuren besitzen sie weder Tiefe, noch sind sie in irgendeiner Art und Weise clever durchdacht worden. Manchmal ist es fast so schlimm, dass man den Finger schon auf den Aus-Knopf der Fernbedienung legt.

Sollte man bis jetzt noch nicht eingeschlafen sein oder wenn der Aus-Knopf irgendwie defekt gewesen ist, darf man allerdings ein kleines Wunder erleben. Denn nach ungefähr 60 Minuten (mit der Ankunft von Quimp in Castros Palast) funktioniert der Streifen plötzlich wie von Zauberhand. Auf einmal kann man sich über manchen Joke gar köstlich amüsieren. Da wären als Bsp. nur mal die geniale Idee mit der Entstehung von Gorbatschows Muttermal erwähnt oder der herrlich schräge Auftritt der falschen "The Lifeguards"-Band. Für die letzten 20 Minuten sitzt plötzlich nahezu jeder Witz und man wundert sich nur noch mehr darüber. Ob die Drehbuch-Schreiber plötzlich ausgetauscht worden oder ob sie sich einfach nur mal nüchtern ans Schreiben gesetzt haben, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall können diese Minuten doch noch für ein paar heitere Momente sorgen, die man sich eigentlich schon von Anfang an gewünscht hat.

Was die Darsteller angeht kann man ebenfalls nicht ganz zufrieden sein. Gerade der große Woody Allen wirkt durchgehend gelangweit, genauso wie John Turturro und Hauptdarsteller Douglas McGrath. Des weiteren hätte Sigourney Weaver, für ihre Leistung als nörgelnde Hausfrau, hier fast ein goldene Himbeere verdient, so schlecht spielt sie dieses mal. Nur Anthony LaPaglia als Fidel Castro kann überzeugen. Aber das reicht einfach nicht.

Fazit: Völlig unlustige und einfach nur total dämliche Politik-Klamotte die in den ersten 60 Minuten wirklich in keinster Weise zu gefallen weiß, trotz großer Namen wie Woody Allen und Sigourney Weaver. Schlechte Witze und eine billig wirkende Inszenierung lassen einen vor Frust fast in die Fernbedienung beißen. Wie es der Streifen dann aber plötzlich doch noch schafft ein gelungenes und überaus witziges Finale zu präsentieren ist mir dabei völlig schleierhaft. Vielleicht war es auch einfach nur ein Bier zuviel was man bis dahin getrunken hat oder irgend jemand hat einem einfach was in die Cola gemixt, so dass man plötzlich doch lachen muss. Jedenfalls retten diese 20 Minuten dann doch noch einiges der verbrannten Erde und lassen einem den Bewertungsdaumen wenigstens auf eine Halbschräge nach unten retten. Für die Ofdb bedeutet das:

Wertung: 3,5/10

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