Die Komiker Erkan und Stefan muss man entweder mögen oder hassen. Ich gehöre zur Fraktion, die den Vergewaltigern der deutschen Sprache herzlich wenig abgewinnen kann. Mögen sie als Stand-Up-Comedians noch brauchbar ist ein Kinofilm doch Nummer zu groß für sie. Da aber die Fans in das von Bully Herbig inszenierte erste Abenteuer in Scharen ins Kino strömten war eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit, die zwei Jahre später auch Wirklichkeit wurde.
Im Grunde ist „Erkan und Stefan gegen die Mächte der Finsternis“ nur eine Aneinanderreihung von Gags, der mit dem uralten, machtentraubten Zauberer Kartan und der Hüterin des Guten Tana ein mysterischer Touch hinzugefügt wurde. Da die beiden gehirnamputierten Gepäckträger auf dem Flughafen dem Magier einen Dolch abjagen, den dieser für die Herstellung seiner Macht braucht und aus Versehen mit Tana seine Gegnerin befreien befinden sie sich schon bald in einem phantastischen Abenteuer.
Debile Jokes, gebrochenes Türkendeutsch und allerlei Klischees „krasser Ausländer“ wird in Folge durch den Kakao gezogen, während das Zitieren amerikanischer Blockbuster peinlich und wirkungslos bleibt. Während die Inszenierung optisch überraschend professionell wirkt und sogar mit einem kurzen Matrixeffekt aufwarten kann, fehlt dem Film der zwingende Witz. Wer sich mit einer Parodie auf gängige Ausländerklischees zufrieden stellen lässt, der wird hier seine Freude haben, doch der Rest wird hier keine Miene verziehen können, denn mehr wird hier nicht geboten.
Einzig die Episode in der Aggressionstherapie, geleitet von Corinna Harfouch, die später selbst recht aggressiv wird, kann dank sexuellen Anspielungen und recht brutalen Witzen und nicht zuletzt durch den Auftritt zweier an Pulp Fiction erinnernder Killer Kartans Punkte sammeln. Ansonsten bekommt man eine spannungsfreie Story, ein notgeiles Duo und einen uninteressanten Kampf Marke „Gut gegen Böse“ geboten.
Fazit:
Der zweite Film des Komikerduos besitzt eine erwartet dünne Story und Gags die nur Fans der beiden zum Lachen finden. Auf Grund der überraschend professionellen Inszenierung und dem Auftritt Corinna Harfouchs erlangt der Film noch Gnadenpunkte, denn die Aneinanderreihung von Klischees in Verbindung mit nervigen Dialogen ist einfach zu wenig. Peinlicher, deutscher Beitrag zum Kinojahr 2002.