Review

Branded To Kill

"Branded To Kill" aus dem Jahre 1967 dürfte zweifelsohne einer der frühen Gangsterfilme Japans sein, in dem sich Auftragskiller mit verschiedenen Rängen gegenseitig mit Blei füttern. Der Film besticht fast hauptsächlich durch seine grandiose visuelle Inszenierung. Es gibt unzählige tolle Einstellungen, Winkel und auch Fahrten zu bestaunen, die den Film als ganzes vollends stilsicher erscheinen lassen; hinzu gibt er sich gar bisweilen ein wenig experimentierfreudig, wenn auf einmal gezeichnete Elemente sich mit der Live-Action den Frame teilen oder eine Form der Bild-im-Bild Darstellung Anwendung findet und zuguterletzt ermöglicht das feine schwarz-weiß Bild auch tolle Licht- und Schattenspiele. Jedoch bleibt alles andere über die Maßen konfus: Der Schnitt macht die ohnehin nur kaum vorhandene, mal angedeutete, mal Dinge unterschlagene Handlung nur noch verwirrender; oftmals werden kurze Einstellungen eingefügt, deren Verortung innerhalb der Diegese nie ersichtlich wird und die somit nicht einmal von irgendwelcher Relevanz erscheinen, während an anderen Stellen der Film durch abrupt gesetzte Cuts einen recht holprig anmutenden Rhythmus erhält. Ebenso wird eine wirklich rote Linie kaum erkennbar: Mal badet man sich ausufernd im Sex, während der Film später einen unerwartet absurden, geradezu im Kontext des Filmes komödiantischen Einschub erhält, wenn der Killer Nummer 1 der Rangniedrigeren Hauptfigur Hanada in einem tödlichen Katz-und-Maus Spiel wortwörtlich auf die Pelle rückt und das ganze wie ein Spiel wirkt. Mag sein, dass der Film u.a. für Jim Jarmuschs exzellenten "Ghost Dog" Ideengeber war (Stichwort: "Wasserrohr Exekution"). Doch insgesamt kann man sich des Eindruckes irgendwie nicht erwehren, dass "Branded To Kill" sehr sophisticated tut, dies allerdings nur auf visueller Ebene einhalten kann.

4/10

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