Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 26.01.2013

"Gangster Squad" leidet trotz des ziemlich offensichtlich geschnittenen Trailers ein bisschen darunter, dass man trotzdem noch gewisse Erwartungen ins Kino trägt: Der Stil der 40er Jahre suggeriert irgendwie auch eine gewisse Stilsicherheit bei der Erzählung der Geschichte. Stattdessen ist der Film schlampig erzählt, simpel in seiner Struktur, vage in seiner Figurenzeichnung - eine Pulp-Comic-Verfilmung wohl eher als der erhoffte Film mit Klasse. Gerade für großes Darstellerkino fehlt einfach die Nuanciertheit - von Sean Penn beispielsweise hätte man erwarten können, dass er seine Szenen noch viel stärker dominiert, dabei wütet er irgendwie am Geschehen vorbei und verpasst es, gerade während seiner Tobsuchtsanfälle den Zuschauer hypnotisierend in den Sitz zu pressen. Auf der anderen Seite scheint Josh Brolin von seinem Profil her perfekt in das Szenario zu passen (genauso, wie überhaupt die gesamte Ausstattung hervorragend sitzt und einen beträchtlichen Anteil zum Unterhaltungswert beiträgt), wirkt in seinem Auftreten aber recht holzschnittartig. Heimlicher Gewinner des Films? Robert Patrick, der als Cowboy in der Stadt der blinkenden Lichter immer wieder selbst kleine Highlights setzt und verdammt noch mal mehr Rollen wie diese verdient hat.

Unter dem Strich als unterhaltsames Groschenkino noch zu gebrauchen, dabei aber so flach, dass es einen unangenehmen Kontrast zum Setting heraufbeschwört, das so viel mehr zu bieten hätte. Als nächstes wäre eine anständige Verfilmung von "LA Noire" ganz nett.

*weitere Informationen: siehe Profil

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