Hervorragender Film zum Thema Vietnam-Krieg aus einer anderen Perspektive.
Regisseur Oliver Stone, seinerzeit selbst als GI in Vietnam, beschreibt den Lebensweg einer jungen Vietnamesin, deren dörfliche Idylle durch Franzosen, Vietcong und Amerikaner zerstört wird und die sich fortan in einem Überlebenskampf gegen Folter, Vergewaltigung, Prostitution und Zerfall der Familie bewähren muß. Ihr vermeintlicher Märchenprinz in Gestalt eines GI, verköpert von Tommy Lee Jones in einer seiner besten Rollen, der sie mit nach USA nimmt, entpuppt sich bald als gescheiterte Existenz, so daß sie mit ihren 3 Kindern selbst ihren Mann stehen muß.
Kampfszenen enthält der Film nur vereinzelt. Dennoch ist dieses Drama einer der besten Vietnam-Filme. Er ergreift weder für USA noch Vietcong Partei, sondern für jene, die "zwischen die Fronten" geraten sind: die dörfliche Zivilbevölkerung. Im Gegensatz zu allen anderen klassischen Vietnam-Filmen wird einem hier die vietnamesische Kultur nähergebracht.
Gleichzeitig hat der Film eine feministische Note: Die leidgeprüfte Frau nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand und setzt sich letztlich durch.
Wie bei Oliver Stone nicht anders zu erwarten, sind die filmischen Elemente und die Rollenbesetzung absolute Spitzenklasse. Demzufolge verfehlt er die Bestnote nur knapp.