Mit dem bayrischen Skiort Hollerbach geht es bergab, weil es seit Jahren nicht mehr geschneit hat. Als seine streng gläubige Schwiegermutter Daisy (Hannelore Elsner) von einem Kruzifix erschlagen wird, hat Gastwirt Georg
(Christian Ulmen) eine Idee. Daisy soll heilig gesprochen werden, damit
Hollerbach ein Wallfahrtsort wird. Also reist Georg nach Rom…
MTV Moderator Christian Ulmen (geb. 1975) gelingt 2003 in Leander Haussmanns „Herr Lehmann“ ein „bestürzend reifes Debüt“ (Die Welt). Danach spielt er Hauptrollen in diversen deutschen Komödien, wobei er oft den verhinderten Bräutigam gibt, wie in „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ (2009), „Hochzeitspolka“ oder „Vater Morgana“ (beide 2010). Nicht so in „Wer’s glaubt, wird selig“, für die Rolle des umtriebigen, bayrischen (!) Wirten wird Ulmen ganz normal gecastet. Unter der Regie von Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt ist länger tot“ 2006, „Sommer in Orange“ 2011), dem Christian Ulmen eine einfühlsame Schauspielerführung bescheinigt (DVD-Bonus), überzeugt der Darsteller auch in diesem modernen Bauerntheater, in dem vor allem viel geschwindelt wird: falsche Heilige, falsche Wunder und ein falscher Monsignore, der schon mal - mangels Kenntnis sacraler Texte – den Beginn von Cäsars Belum Galicum am Sterbebett rezitiert. Eines von vielen kleinen witzigen Details in Rosenmüllers Komödie, die manchmal etwas
betulich ist, dann aber einige turbulente, sehr komische Momente hat und auch ein paar makabere Späße bietet.
Gute Darsteller, wie Maria Leuenberger („Dreiviertelmond“ 2011) als Schorschs zweifelnde Ehefrau, Fahri Yardim („Männerherzen“ 2009, auch
mit Christian Ulmen) in einer Doppelrolle als ungleiches Brüderpaar und
natürlich Hannelore Elsner („Die Endlose Nacht“ 1963, „Die Herren mit der
Weißen Weste“ 1969) als unheilige Schwiegermutter, sorgen für gute
Sonntagnachmittag-Unterhaltung. Und Christian Ulmen Fans werden bestens bedient, wann darf er sonst als Erzählstimme mit dem Papst (Nikolaus Paryla) plaudern? (7/10)