Der 22. November 1963 ist einer der schwärzesten Tage in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Die Ermordung (oder besser gesagt: Hinrichtung) des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy veränderte weltweit den Glauben an Politik und Gerechtigkeit. Bis heute beschäftigen sich Historiker mit der Frage, wer JFK nun tatsächlich ermordet hat, ob es ein Einzeltäter war oder ob es sich um eine Verschwörung gehandelt hat. Fakt ist: schon kurze Zeit nach dem Attentat wurde ein Mann namens Lee Harvey Oswald als Einzeltäter präsentiert. Als 1964 der Warren-Report erschien, musste man feststellen, dass viele Zeugenaussagen unterschlagen oder verfälscht wurden. Der erst Jahre nach dem Mord aufgetauchte und bis dahin vom Time-Life Magazin unter Verschluss gehaltene "Zapruder-Film" zeigt eindeutig, dass der tödliche Schuss auf Kennedy von vorne rechts abgefeuert wurde, also direkt vom Gartenzaun an der Dealy Plaza, der übrigens immer noch steht! Sieht man sich das Gelände dort an, muss selbst ein Ignorant zu der Feststellung kommen, dass die Möglichkeit, einen tödlichen Schuss abzugeben, dort am besten war. 51 Zeugen haben damals ausgesagt, sie hätten gesehen bzw. gehört, dass vom Gartenzaun aus geschossen wurde. Alle diese Aussagen wurde nicht berücksichtigt, tauchen in keinem Bericht auf. Im Gegenteil: Einige der Zeugen starben auf mysteriöse Art und Weise. Wohl selten wurde ein Präsident so schlecht bewacht, waren die Sicherheitsmaßnahmen so schlampig, wurde gelogen, vertuscht und betrogen. Aber warum? Motive gab es viele. Kennedy wollte den Vietnam-Krieg beenden und machte sich damit die Rüstungs-Industrie zum Feind. Motiv 2: Er wollte die Geheimdienste entmachten, brachte damit FBI, CIA, den Secret Service und den Nachrichtendienst gegen sich auf. J. Edgar Hoover - damals Direktor des FBI, hasste die Kennedys. Motiv 3: Er wollte Gleichberechtigung für die schwarze Bevölkerung und machte sich damit sämtliche Rassisten und Erzkonservative zu Feinden. Und: er legte sich mit dem organisierten Verbrechen an. Motive gab es also mehr als genug. Kennedy war im eigenen Land von Feinden umgeben. Und wie beseitigt man einen gemeinsamen Feind? Man schließt sich zusammen und bildet eine Verschwörung. Nur zu diesem Zweck. Danach ist wieder alles beim alten und man kann wieder Krieg führen, sich gegenseitig bekämpfen, Schwarze unterdrücken usw. Ein Schattenkartell hat es selbstverständlich nie gegeben. Aber wird man jemals genau erfahren, was wirklich passiert ist? Wird man irgendwann wissen, warum Ruby Oswald erschossen hat? (Jahre später kam heraus, beide haben sich gekannt!) Es gibt kaum noch Zeitzeugen, dafür aber immer mehr neue und alte, aufgewärmte Theorien. Als Jim Garrisson (damals ermittelnder Staatsanwalt von New Orleans; er war zuständig, weil Oswald im Sommer vor dem Attentat in New Orleans lebte) Ende der 60er Jahre den Fall neu aufrollte, hat er damit viel Staub aufgewirbelt. Bis heute! Oliver Stone hat eines der schmutzigsten Kapitel amerikanischer Geschichte meisterhaft verfilmt. "Tatort Dallas" fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Besonders empfehlenswert ist der "Directors Cut". Hier werden noch mehr Hintergründe genauer durchleuchtet. Zwar ohne konkretes Ergebnis aber dafür mit Herzblut. Was nach so vielen Jahren bleibt ist die Frage: Wer hatte die Macht, ein solches Verbrechen zu planen, durchzuführen und zu vertuschen? Und: wer profitierte davon? Eines jedenfalls steht fest: Oswald war kein Nutznießer, aber welche Rolle spielte er? War er tatsächlich nur ein Sündenbock? Oder war er ein Mitwisser oder sogar Mittäter? Fragen über Fragen. Und Antworten gibt es genug. Eigentlich sogar viel zu viele. Was fehlt sind die Beweise und der Glaube an Gerechtigkeit. Wenn es jemals eine X-Akte gab, dann diese!