Takashi Shimizu grudged mal wieder ein wenig. Dieses Mal über den Wolken, wo die Freiheit für einen Genremix grenzenlos ist und alle Ängste und Schockmomente nicht lange verborgen bleiben. Doch was so groß und wichtig erscheint, wird nach dem Twist plötzlich nichtig und klein.
Der titelgebende Flug von LA nach Tokio verläuft zunächst planmäßig. Flugbegleiterinnen Laura (Leslie Bibb) und Suzy (Jamie Chung) haben keinerlei Probleme mit Passagieren wie Brad (Ryan Kwanten) und Pia (Amy Smart), doch als ein Geschäftsmann einen plötzlichen Herztod erleidet und der Kabinendruck extrem sinkt, breitet sich Schrecken im Passagierraum aus...
Shimizu kann und will seine Wurzeln nicht verleugnen, denn ein Hauch "Grudge" ist durchaus spürbar und einige Szenen verweisen direkt auf die Vorlagen, während das Katastrophenszenario lange Zeit wie ein solider TV-Film wirkt, mit oberflächlicher Einführung zahlreicher Klischee-Gestalten und schlichter Optik, die erst nach einigen Turbulenzen an Bord eine andere Marschroute einschlägt und damit einige Male für Spannung sorgt.
Lange Zeit lässt sich nur orakeln, in welche Richtung der Horrorflug abdriften könnte: Einfluss eines Dämons oder Kontrolle durch Außerirdische, ein Fluch oder ein Bann, aber auch eine eher irdische Sache könnten Anlass für die merkwürdigen Vorkommnisse sein.
Leider häufen sich zwischenzeitlich einige Kontinuitätsfehler, da der Streifen fast zwei Jahre nach Produktionsschluss zum Verleih kam und offenbar rund zwanzig Minuten von der Rohfassung entfernt wurden, was beispielsweise das unkommentierte Verschwinden einiger Figuren erklärt, welche zuvor noch einigermaßen im Spiel waren.
Auch der Twist und der eher überstürzt abgehandelte Showdown geben Anlass für derartige Vermutungen.
Dennoch macht es schlicht Spaß, wenn jemand an einer zugedeckten Leiche herumfuchtelt, eine unheimliche Puppe im Gepäck auftaucht, eine Suche im Laderaum mit einem Schrecken endet oder Nebelschwaden im Toilettenraum aufsteigen. Zwar sitzen die wenige Schockmomente und die allgemeine Spannung wird durch leichtes Rätselraten unterstützt, doch ein wenig mehr Einsatz in Sachen Kreativität und falsche Fährten hätte man im Endeffekt doch einbringen können, da der Twist in dieser Form durchaus schon einige Male stattgefunden hat.
Trotz seiner deutlichen Schwächen bereitet der Streifen Kurzweil und zum Teil angenehm düsteren Grusel, die Mimen spielen routiniert mit, der Score auch und die Kamera verrichtet ihr Übriges, um die engen Räumlichkeiten geschickt in Szene zu setzen.
Man kann nur vermuten, dass die ursprüngliche Fassung deutlich mehr hergab, die verbliebenen 79 Minuten unterhalten dennoch ganz solide.
6,5 von 10