Inhalt und Kritik zu "Vigilante" von William Lustig
New York droht im Sumpf der brutalen Kleinkriminalität zu versinken. Selbst der an die Polizei und staatliche Gerechtigkeit glaubende Eddie muss sich der Realität stellen, als seine Familie zerstört wird und die Täter ungestraft davon kommen. Die "Streetfighters", eine militante Selbstjustiz-Truppe wissen Abhilfe.
Die Frage nach Gerechtigkeit durch Selbstjustiz wird ständig aktuell bleiben, besonders im Waffenland Amerika. Lustig spricht sich letztendlich dafür aus, macht es sich aber keineswegs leicht. Er schickt seinen Helden Eddie durch eine traurige Hölle, die jedem Zustossen könnte, und vielen auch tatsächlich schon zugestossen ist. Korruption und Ungerechtigkeit stellen ihn vor eine Wahl: entweder sich der Situation beugen und vergessen, oder die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen. Bedrückend realitätsnah und düster stellt der Regisseur einen Actionthriller erster Sahne auf die Beine. Ohne Weichzeichnerei zieht er seine knallharten Actionsequenzen durch, ohne die eigentlich Story um Eddie zu vergessen. Dadurch wirkt der Film nicht wie so viele seiner thematischen Kollegen dumm, sondern ziemlich ungewöhnlich inszeniert, brutal und spannend. Besonders der Verzicht auf das übliche Actionfilm-Finale (Stärkster der fiesen Killer trifft auf den Stärksten der "guten" Killer) weiss zu gefallen. Die Verfolgungsjagden und die vielen nächtlichen Stalker-Szenen sind durch die Bank professionell gedreht und die tollen Schauspieler geben ihr Bestes.
Fazit: Harte Abrechnung mit der Ungerechtigkeit, gerade wütend genug, um einen für eineinhalb Stunden aus seiner eigenen traurigen, tatenlosen Realität zu entführen.
Härte: 6 von 10
Gesamteindruck: 7 von 10