Review

"Bram Stoker´s Dracula" ist nicht unbedingt der beste Draculafilm, aber zum einmaligen Ansehen reicht es aus.

Story: Dracula zieht in eine große Schlacht. Durch ein Missverständnis glaubt seine Braut, er habe dies nicht überlebt und beginnt daraufhin Selbstmord. Als der Feldherr Dracula das erfährt, verliert er jeglichen Glauben an die Kirche und somit auch an Gott. "Das Blut ist Leben" schreit er und so wird der Feldherr zum Blutsauger...

So ist Dracula also entstanden? Naja, für mich ist aber trotzdem noch nicht erklärt, wie genau denn nun! Man sieht ja nur, dass der Feldherr Dracula ziemlich zornig auf die Kirche ist. Es fließt plötzlich aus allen Wänden Blut und dann ist die Einleitung sozusagen vorbei. Ob es nun Zauberei oder sonst was war, darüber muss man sich dann wohl selber den Kopf zerbrechen.
Weiterhin zur Handlung kann man sagen, dass sie eigentlich im Großen und Ganzen nachzuvollziehen ist. Die Frage, ob denn nun alles realistisch sei, erübrigt sich natürlich bei einem Film dieses Genres. Allerdings ist es schon fragwürdig, warum Jonathan Harker überhaupt in so eine Geisterkutsche steigt? Dracula sieht auch aus, wie der wandelnde Tod. Normalerweise würde jeder vernüftige Mensch zusehen, dass er Land gewinnt.
Man sollte auch, besonders um die Mitte des Filmes zu verstehen, etwas Fantasie mitbringen, da alles auch sehr märchenhaft ist.
Kritikpunkte bei der Story sind zum einen die Länge. Es gibt viel zu viele Passagen, wo der Film nur so vor sich hinpletschert. Diese hätte man auslassen können, denn so wirkt der Film teilweise sehr langweilig. Zum anderen ist die "Liebesbeziehung" zwischen Dracula und Mina viel zu ausführlich. Das ist alles von der Handlung her sehr schmalzig. Am Ende glaubt der Zuschauer schon fast "Romeo & Julia" zu sehen.
Pluspunkte sammelt der Film bei mir aber deutlich in Punkto Atmosphäre. Wie schon erwähnt, erinnert alles an ein düsters Märchen. Unterstütz wird dies durch das Geheule der Wölfe und natürlich auch durch die Musik, welche zu Anfang etwas zu alt scheint (wie aus einem Film von 1930). Zum Glück bessert sich dies nach der Einleitung schnell.

Es gibt ja gewisse Grundregeln, was Vampire angeht: Knoblauch, Kreuze usw. Jeder kennt sie. Im Film wird eigentlich alles erfüllt, außer eins. Und dies ist, dass Dracula sich auch im Tageslicht aufhalten kann. Das fand ich ehrlich gesagt nicht so gut, denn zum Mythos Vampir gehört ja, dass sie die Sonne nicht abkönnen.

Schauspielerisch können Anthony Hopkins und Gary Oldman am besten überzeugen. Von Hopkins ist man das ja schon gewohnt, aber bei Oldman ist es doch sehr überraschend, dass er Draculas Rolle so gut darstellt. Der Rest fällt nicht sonderlich auf.
Störend tut aber die Stimme von Keanu Reeves, denn der hat meines Achtens nach die deutsche Stimme von Gary Oldman bekommen. Also ich konnte mich überhaupt nicht daran gewöhnen.
Zum Schluss kann man noch ein paar Worte über die Horrorffekte verlieren. Die paar wenigen Effekte sind gut gelungen, aber man hätte davon gerne mehr gesehen.

Fazit: Ein nur knapp über dem Durchschnitt liegendes Werk. Abzüge gibts von mir bei der zu langen und sülzigen Story. Leider wird es zu schnell langweilig und daher werden nur Leute, die sehr viel Wert auf die Atmosphäre legen, hier ordentlich bedient. Auch hätte man sich für einen Dracula-Film ein paar mehr Effekte gewünscht.

Details