Franks Bewertung

starstarstarstar / 5

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

10.02.2013
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Review

von Frank Trebbin

3D-Review

Abraham Lincoln war nicht nur ein in die Geschichte der USA eingegangener Präsident, der die Sklaverei abschaffte und die Sezession des Landes überwand, sondern auch seit dem frühen Tod der Mutter ein leidenschaftlicher Vampirjäger, denn ein vampirisierter Ableger des Südstaaten-Sklaventreibers und Ober-Beißers Adam hatte ihm diese gewaltsam genommen. Ausgebildet von dem „guten“ Vampir Sturgess geht Lincoln nun neben seinem Studium der Rechte mit einer silberveredelten Axt auf Jagd und muss erkennen, dass die Sklaverei im Süden nur einen Sinn hat: Futter für die Vampir-Oberschicht vorzuhalten. Logisch, dass es so auch zum Bürgerkrieg kommen muss und die Schlacht um Gettysburg eigentlich ein Kampf Mensch gegen Vampire war...

Gewöhnt man sich erst einmal an die übertriebene Prämisse, dass der Süden der USA einstmals von Vampiren regelrecht übervölkert war, und die Geschichte um den Sezessionskrieg eigentlich komplett umgedeutet werden muss, hat man an dieser kruden Mischung aus Historien-, Western- und Horrorfilmmotiven schon so seine Freude, denn im Gegensatz zu „Cowboys & Aliens“, der ähnliches Terrain beackerte, gibt sich Timur Bekmambetov nicht so allumfassend anbiedernd sondern frönt einfach nur seinem Drang nach pulpiger Comic-Unterhaltung. Ernst sollte man deshalb seinen „Abraham Lincoln Vampirjäger“ keinesfalls nehmen sondern sich eher an so manchem eindrucksvollen Einfall weiden, der so gar nicht von dieser Welt zu sein scheint: der Kampf mitten in einer Wildpferde-Stampede oder gar das feurige Finale – immer schön mit viel Zeitlupe zerdehnt). Ohne CGI geht’s dabei nimmer und da man die gepixelten Bilder auch als solche erkennt (erkennen soll?), fühlt man sich so einem Comic-Strip ziemlich nahe. Die Handlung, die eigentlich Lincolns gesamte Lebenszeit umspannt, wirkt deswegen mitunter auch etwas sprunghaft, ist aber flott erzählt, optisch eh auf der Höhe der Zeit und führt stringent von Höhepunkt zu Höhepunkt. Obwohl Die-Hard-Horrorfans den Bruch von Vampirfilm-Regeln bekritteln werden und den Einsatz von schwarzen Blutfontänen bei den Vampiren als Schwäche gegenüber der MPAA abtun, sei doch eins noch mal festgehalten: „Abraham Lincoln Vampirjäger“ soll unterhalten und das tut er auch aus vollen Rohren! Auf BD (16:9) letterboxed (2,35:1) und in 3D (mitunter extrem auf Effekt getrimmt [z. B. schwirren ständig Staubkörner durchs Bild], ansonsten gut räumlich und das Blut spritzt bis ins Wohnzimmer hinein; ergo: mindless fun). Mit Benjamin Walker, Dominic Cooper, Rufus Sewell, Mary Elizabeth Winstead u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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