Review

Größtenteils unerqickliche Martial Arts Klamotte, die, obwohl aus malaiischer und singapurischer Hand stammend, im besten Fall an vergleichbares Hong Kong Kintopp der frühen Neunziger und deren verzögerten Extrakt Kung Fu Hustle (2004) erinnert bzw. erinnern soll, und sich über diesen Machtspruch auch an eigener unverdienter Zuversicht bereichert. Dabei sind die Ideen, die Rückschauen und die Denkzettel an die eigene Historie vielleicht noch gut durchdacht, die Umsetzung dessen allerdings überhaupt und sonders nicht, erweist man sich doch nur als lärmendes Kino der anstrengenden Art, mit vielleicht landestypischen, für Alle Anderen allerdings arg gewöhnungsbedürftigen und selbst mit Wohlwollen arg altbackenen, atrophischen low brow Humor:

1908.
Das seit zwei Jahren miteinander verheiratete Paar Shi Duyao [ Mark Lee ] und Zhung Lichun [ Yeo Yann Yann ] betreibt gemeinsam einen Hokkien-Nudeln-Stand, dessen Einnahmen sie allerdings regelmäßig mit den Schutzgeldeintreibern der Umgebung teilen müssen. Als Shi eines Tages versucht, den wenigen Gewinn des Tagesgeschäft durch einen Besuch im Casino mit seinen Freunden Yong Kok [ Alvin Wong ] und Rajoo [ Ramasundran Rengan ] zu vergrößern, eröffnet er durch die folgenden Um- und Missstände quasi die Büchse der Pandora. Nicht nur, dass jetzt auch noch Gläubiger hinter ihm her sind, wird dabei auch das Siegel des Kaisers Jianwen in dem Besitz seiner Frau gefunden und aus nächster Schlussfolgerung entsprechend ein Schatz voll unermesslichen Reichtums ganz in der Nähe vermutet. Shi, ahnungslos dessen, sieht sich plötzlich Qing warriors, Japanischen Ninjas und der korrupten Britischen Obrigkeit gegenübergestellt. Einzig Lichun und ihr Cousin Liu Kun [ Wee Meng Chee a.k.a. Namewee ] können jetzt noch helfen.

Die Ursprünge der Geschichte sind dabei in einer umstrittenen Legende und so in der Sagenwelt und ihrer - vielfalt plus überliefert verbürgte Lehren um den Jianwen Emperor Zhu Yunwen der Ming-Dynastie, dessen Herrschaft von 1398 bis 1402 und der Nachgeschehnisse ab der Entthronung zu sehen; Hinweise, die als Vortext gestellt werden, mangels gescheiter Ausarbeitung oder auch der Abkehr hin zu profaner Komik aber niemals zu eigenem Leben und für den Unkundigen sowieso nicht zu zusätzlicher Reife gelangen. Weitere period piece Anteile kommen durch die bevorstehenden Andeutungen auf den Umsturz durch Dr. Sun Yat-sen und seiner folgenden Übergangspräsidentschaft Chinas; beides Tatsachen mit theoretisch entscheidender Integrationskraft der Handlung, die aber jedes Mal nur die Rolle am äußersten Rande des Setting spielen und Nichtswürdigkeiten um boob jokes und andere Gags unterhalb der Gürtellinie Platz machen müssen.

Sowieso weicht die Komik aus der Retortenkiste hier den Großteil der Empathie und Aufmerksamkeit des gleichzeitig bunten und farblosen Filmes auf, besitzt man dabei nur leider wenig Timing und noch weniger Geschick der allgemeinen Präsentation seiner mäßig bis gar nicht Sympathie erwecken könnenden Darsteller und der by-the-book Inszenierung. Scherze drehen sich meist um das verkorkste Liebesleben der Hauptfiguren, darf Anti-Held Shi erst überhaupt nicht zum Zuge und Ausübung des Aktes kommen, muss sich dann noch mit einem Keuschheitsgürtel und schließlich einem völlig überforderten Drang nach Mehr herumplagen. Zudem wird alle Nase lang ein "sprechender" Papagei als Gaglieferant in das müde Geschehen integriert. Eine Qual für alle Beteiligten, eingeschlossen die des Zuschauers, der ähnliche Späßchen in jedem Wong Jing - Film der letzten 30 Jahre und somit schon an die Hundert bessere Varianten dieser Sketche mit Bart und Hut gesehen hat.

So ist die Produktion angesichts von Budget von knapp 1 Mio USD, Herkunft und Konzept als Blockbuster für die Weihnachtsfeiertage 2011 (ursprünglich für das Chinesische Neujahr 2012, was von der Zielrichtung auf dasselbe hinausläuft) durchaus aus soliden Bestandteilen der massenwirksamen Kunst und im Schatten des Subgenre des Kung Fu spoof gezimmert. Die titelgebende Petaling Street, heutzutage Ort des Chinese Night Market in Kuala Lumpur, wird als ebensolches Treiben von Einkaufs- und Vergnügungsmöglichkeiten und entsprechendem Gewusel aller Parteien reflektiert, die Ausstattung ist diesbezüglich relativ bescheiden, aber ebenso genügsam und die Absicht der gepflegten Unterhaltsamkeit wenigstens zu Beginn auch noch als Leitbild intendiert. Actionszenen, immerhin von Ma Yuk-shing als Experte auf dem Gebiet choreographiert, stellen sich in ihrer quantitativen Einzahl dann wenigstens auch noch als die wenigen Sehenswürdigkeiten des ansonsten komplett zu vernachlässigenden Werkes dar, können in diesem Umfeld aus Grimasse und Krampf und Pein allerdings nichts mehr retten.

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