Laura Mars ist eine angesagte Fotografin, vor Allem bekannt für ihre Motive leichtbekleideter gestellter Todesszenen. Sie steht in der heftigen Kritik, dass es sich um Pornographie handele und keine Kunst. Da wird die Verlegerin ihres neuesten Bildbandes ermordet und Laura war praktisch dabei: Sie hat die Tat durch die Augen des Täters gesehen.
Die Augen der Laura Mars ist im wesentlichen ein typisches Murder Mystery mit einem übersinnlichen Touch, denn Heldin Laura kann Morde mit einer Art dritten Auges aus der Sicht des Mörders miterleben. Besonders ist allerdings das niemand geringeres als John Carpenter den Großteil des Drehbuchs verfaßte, seine Handschrift aber auch nie wirklich auffällt.
Die Szenerie ist dafür recht interessant. Mars ist eine Fotografin, deren Bilder ein wüster Mix aus Sex und Gewalt darstellt. Dummerweis beschließt ein Serienkiller Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld zu meucheln und da Laura mit der vergleichsweisen dünnen Ausrede der Mörder-POV kommt und der Täter seine Leichen so posiert wie in ihrem Fotoband landet sie verständlicherweise zunächst mal ganz oben auf der Verdächtigenliste der Polizei. Lästigerweise wird dann aber wieder die Liebesschiene befahren und sie verliebt sich in den ermittelnden Beamten John Neville, was die schöne Mystery Atmosphäre eher wieder verwässert.
In Sachen Action und Gewalt hält man sich eher bedeckt, man ist zwar auch mal bei einem Mord live dabei, aber härter sind dabei beinahe schon die regulären Fotoshootings, wo sich die Models vor brennenden Autos an den Haaren ziehen oder sich um eine männliche (gespielte) Leiche am Pool drapieren. Alles wird dabei routiniert abgefilmt, ohne allerdings wirkliche Highlights zu bieten. Der Zuschauer darf mitraten, wer denn nun der böse Killer ist, wird allerdings im Showdown etwas enttäuscht, zumal die Liste der Verdächtigen wegen Ablebens doch arg schrumpft.
Großen Spaß macht es aber dafür die vielen bekannten Gesichter in jungem Alter zu sehen. Die Darsteller leisten gute Arbeit, aber mit was für Haartollen beispielsweise Brad Dourif oder Rene Auberjonois in den 70ern rumgelaufen sind ist pures Gold wert. Trotzdem bleibt nicht viel mehr als ein netter Thriller, der zwar unterhält, aber nur geringen Wiederanschaufaktor besitzt.
6/10