Review

Der Untergang des guten Geschmacks? Hell No!!!

Ist man ein Softie, wenn man "Titanic" zu seinen absoluten Lieblingsfilmen zählt? Ich denke nicht! Denn für mich ist James Camerons epische Liebesgeschichte auf der untergehenden Titanic, einer der besten Filme aller Zeiten. Ohne einen Funken Scham bin ich davon fest überzeugt. Den Titel erfolgreichste Film aller Zeiten hätte er qualitativ noch immer eher verdient als "Avatar", doch was sagt Erfolg schon über Qualität aus. In diesem Fall liegen beide Komponente jedoch näher beisammen, als beschämte Machos zugeben würden. Vielleicht ist "Titanic" nicht der zweitbeste Film aller Zeiten, doch in Sachen Katastrophenfilm, epische Liebesgeschichte & schieres Spektakel, kann ihm keiner das Wasser reichen. Schlechtes Wortspiel, ich weiß. "Titanic" ist pure Kinomagie, fast drei Stunde eleganteste Flucht in eine dramatische & wunderschön kitschig-klassische Hollywood-Traumwelt. Von wegen "They don't make 'em like this anymore!". Obwohl, seitdem tun sie es wirklich nicht mehr. Zumindest nicht in dieser Größe & Qualität. 

"Titanic" hält nicht nur monetär weltweit Rekorde, auch im Hause Leimbacher-Mario hat er einige Rekorde inne. Den des teuersten Kinobesuchs (in 3D vor ein paar Jahren - 16,50€!!!), den der meisten & zuverlässigsten Tränen, den der meisten gekauften Heimkino-Veröffentlichungen. Und ich würde keine Sekunde zögern, ihn mir auf 4K-Blu-ray nochmal zu gönnen ;). "Titanic" ist oft Kitsch pur & sehr dick aufgetragen, das Beste aus klassischem Hollywood mit neuester Technik kombiniert, die sich gut gehalten hat. Doch dadurch ist er automatisch auch larger than life. Zeitlos, magisch & atemberaubend. Er funktioniert immer wieder & wird eher besser, als an Fahrt zu verlieren. Celine Dions Titeltrack ist unfassbar gut, egal wie sehr ich mich schäme, wenn ich ihn laut im Auto mitsinge. Dazu eine reizende Chemie zwischen zwei von Hollywoods (mittlerweile) Größten - Di Caprio & Winslet harmonieren extrem gut, glaubhaft & süß. BillyZane ist wunderbar böse & der Film bis in die kleineren Nebenrollen edel besetzt. "Titanic" - ein Juwel wie das Herz des Ozeans. 

Immer wieder denkt man, James Cameron kann sich nicht mehr übertreffen, doch irgendwie hat er einfach den Magic Touch. Und in "Titanic" gelingt ihm einfach alles. Selbst die ruhigeren Teile sind ein Genuss, die letzte Stunde stampft alles in den Boden was sich Katastrophenfilm nennt. Die Hand an der Scheibe, ein altes Ehepaar im Arm auf dem Bett, die Kapelle spielt bis das Wasser ihre Schuhe berührt - Bilder für die Ewigkeit, an die ich nur denken muss, für eine sichtbare Gänsehaut. Man gönnt Jack & Rose die romantischsten Stunden ihres Lebens, man fiebert mit ihnen unheimlich mit. Viele, wie "Pearl Harbour" oder Andere, haben versucht diese Magie zu wiederholen - doch an die Jungfernfahrt des unsinkbaren Koloss', kam seitdem keiner mehr auch nur annähernd heran. Eigentlich der definitive Schlusspunkt in Sachen filmischer Katastrophen & gutem Kitsch. Ich würde es noch nichtmal schlechten Geschmack oder Guilty Pleasure nennen - ich halte "Titanic" einfach mit ganzem Herzen für ein Meisterwerk. Etwas ausführlich in Exposition & Intro, auf die großen Töne muss man sich einlassen bzw. dafür gemacht sein - doch ich habe diese monumentale Leistung wohl immer in mein Herzen geschlossen. 

Fazit: der beste Katastrophenfilm aller Zeiten, eine der romantischsten Love Stories & eine gigantische Vision - Film der Superlative, der nie untergehen wird!

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