Was soll man hier eigentlich zu sagen?
Titanic spaltet die Massen. Die einen sehen es als den größten Kitsch der Filmgeschichte, die anderen als absoluten Meilenstein, der Massstäbe für alle folgenden Produktionen gesetzt hat und wieder andere versuchen eine Wahrheit in der Mitte zu finden und wiegen "gut" und "schlecht" des Films penibel ab.
So, dann will ich auch mal meine Meinung loswerden: Ja, der Film ist absolut kitschig, unrealistisch-romantisch und gibt den Männern die Aufgabe, mindestens ein so fantastischer Liebhaber wie Jack Dawson zu werden.
Ich bin männlich, 16 Jahre und so sind das keine guten Voraussetzungen für diesen Film. Warum er trotzdem 10 Punkte bekommt? Weil er beeindruckend ist.
Das fängt schon bei der ganzen Kulisse an, die meisterlich und hochatmosphärisch nachempfunden wurde. Dazu kommen tolle schauspielerische Leistungen, bei denen besonders die fantastisch-charismatische Kate Winslet heraussticht. Gut, von der Geschichte an sich kann man halten was man will.
Ich bin kein Fan großer Liebesschnulzen und vom Papier her könnte man mich mit dem Plot jagen.
Aber ich muss gestehen: das ganze ist packend erzählt und inszeniert. Verliert dadurch zwar nicht an Kitsch, gewinnt aber in manchen Phasen wirklich viel Spannung und ist nicht zuletzt auch für mich ziemlich bewegend. Nicht unbedingt wegen Jack, der ist mir relativ egal gewesen, aber das Leid, die Spannung um den Tod aller anwesenden, die sich anbahnende Katastrophe und der Zusammenhalt, den man in Generationensprüngen auch bei den Statisten beobachten kann, bis hin zum Schicksal von Rose "Dawson" bietet der Film alles, was einen echten Liebesfilm ausmacht.
Und Titanic soll nun mal genau das sein und und, wenn man ihn mit dem Anspruch eines Liebesfilms bewertet, erfüllt er damit, zumindest für mich, alle wichtigen Kriterien.
Und wenn man sich schon mal einen Liebesfilm angucken muss, dann ist es einfach dieser hier.