"Der beste Film aller Zeiten" , musste man sich wochenlang in den deutschen Medien anhören. Ich persönlich finde das höchst fragwürdig. Der Streifen ist nicht schlecht keine Frage, aber er war den Rummel nicht wert...
Zuerst einmal die negativen Punkte:
1. Leonardo di Caprio war eine vollkommene Fehlbesetzung. Er passt absolut gar nicht zu seiner Filmpartnerin Kate Winslet und kann auch schauspielerisch nicht überzeugen. Besonders am Ende wo der Kahn absäuft wird dies deutlich. Leider war er derjenige, der den Film an den Kinokassen so erfolgreich gemacht hat, weil fast jede pubertierende Teenie-Göre sehen wollte, wie der ach sooo süße Leo einen tragischen Heldentod stirbt.
2. Tragisch ist allerdings nur, dass es James Cameron nicht gelungen ist, neben der ganzen Romanze zu vermitteln welch historische und menschliche Tragödie sich beim Untergang ereignet hat. Tausende Menschen die den Traum von einem neuen Leben in Amerika hatten, starben einen qualvollen Tod. Und dieser Streifen handelt über 180 Minuten nur von Jack und Rose und deren unsterblicher Liebe.(Gott ist mir schlecht!) Den Tod von so vielen Menschen nur zur Nebensache zu machen ist unfassbar. Ist es nicht merkwürdig das nur gezeigt wird, wie snobistisch es in der 1.Klasse abläuft, in der Rose ist? Und im krassen Gegensatz dazu in der Rattenverseuchten letzten Klasse von Jack? Es gab dazwischen auch eine zweite Klasse! (Die hat der gute Herr Cameron in seiner dreistündigen Schnulze doch glatt "übersehen"!)
Nun zu den positiven Punkten:
1. "Titanic" hat genauso wie z.B. "Apocalypse Now" die Eigenschaft von wirklich wunderschönen Kameraeinstellungen und Bildern. Man könnte sich fast jedes Bild als Poster an die Wand hängen. Respekt!
2. Wenn man es schafft bis zum Untergang durchzuhalten, bekommt man doch noch was für sein investiertes Geld. Realistischer hätte man es kaum darstellen können.
3. Die Besetzung von Kate Winslet in der weiblichen Hauptrolle war ganz gut. Ich finde es im Gegensatz zu vielen anderen sogar gut für den Film, dass sie nicht gerade die Maße 90-60-90 hat. Dies trägt ein kleines Stück zum Realismus bei, denn zu damaligen Zeiten waren Frauen in der Regel eben noch nicht solche Hungerhaken wie zu heutigen Zeiten und sie wollten es auch garnicht sein! Die Leistungen der meisten Nebendarstellern waren auch in Ordnung, obwohl sie alle austauschbar gewesen wären.
Fazit:
Dem Streifen den Titel "Titanic" zu verpassen war nicht gerade angebracht. Wenn man wie gesagt nicht gerade ein Leo diCaprio-geiles Teenie Girl ist und den Film wegen der Tragödie an sich sehen wollte, wurde man bitter ge-/ und enttäuscht. Hätte man dem Film z.B. den Titel "Jack und Rose - Eine Liebe die im Atlantik versank" gegeben, wäre alles klar gewesen, aber so nicht. Was den Film rettet sind die atemberaubenden Bilder und Effekte, die über jeden Zweifel erhaben sind. (Und das gibt es wirklich nicht oft!)