"Deadly dream woman" von Taylor Wong wurde im gleichen Jahr (1992) wie "Naked killer" (Regie: Clarence Fok yiu-leung ) produziert. Doch abgesehen von der Hauptdarstellerin Chingmy Yau trennen die beiden Filme Welten, auch wenn der Titel durchaus inhaltliche Parallelen vermuten läßt.
Während "Naked killer" in edler Optik schwelgt dümpelt "Deadly dream woman" in billigen Settings vor sich hin. Davon abgesehen entpuppt sich Taylor Wongs Produktion auch auf allen anderen Ebenen als absoluter Rohrkrepierer. Zugegeben, die Stärke von "Naked killer" liegt auch nicht gerade in tiefgehenden Charakterstudien und einer ausgefeilten Dramaturgie. Stattdessen vermischt der Film inszenatorisch gekonnt Action- und Softsexszenen zu einem höchst unterhaltsamen Stilmix.
"Deadly dream woman" versagt dagegen auf ganzer Linie. Billige Inszenierung, hoffnungslos überforderte Darsteller (an vorderster Front: Cheung man), ständiges nervtötendes Herumgealber/gehampel, übertriebene und selbstzweckhafte Gewaltdarstellungen, die vor allem in der eher humoristischen Ausrichtung des Films deplatziert wirken und letztendlich durchgehend enttäuschende Actionsequenzen.
Ok, den Showdown könnte man als akzeptabel bezeichen und auch die ersten 5min gehen soweit in Ordnung. Zumindest hat man den Eindruck, dass sich die Beteiligten wenigstens dort ein bisschen (aber immer noch viel zu wenig) Mühe gegeben haben.
Aber der Rest ist wirklich unterirdisch schlecht. Man fragt sich die ganze Zeit wie Taylor Wong, der immerhin mit "Tragic hero" einen der besten Chow Yun Fat Filme vorgelegt hat einen derartigen Mist verzapfen konnte. Darüberhinaus schafft der Regisseur es zwei durchaus attraktive Darstellerinnen als seltsam unerotisch aussehen zu lassen.
Es lässt sich daher zusammenfassen, dass über "Deadly dream woman" besser der Mantel des Schweigens gehüllt werden sollte. Auch wenn gegenwärtig auf das Hong Kong Kino der achtziger und neunziger Jahre von vielen Filminteressierten geradezu euphorisch zurückgeblickt wird, bleibt nach dem Film die Erkenntnis, dass auch in dieser Zeit filmische Nullnummern auf das nichtsahnende Publikum losgelassen wurden.