Review

Bei manchen Filmen frag ich mich wirklich warum sie noch nicht den Weg nach Europa gefunden haben, sind sie doch um Klassen besser als das was Amerika oder Europa selber so zu bieten hat. Dies trifft geradezu klassisch auf die Horrorkomödie "The quiet Family" von Kim Ji-woon zu, der ja mit "A tale of two sisters" 2003 einen Film der Sonderklasse abgeliefert hat.
In seinem Erstlingswerk dreht sich alles um eine Familie die eine kleine Herberge am Fusse eines Berges eröffnet und dort von einer bizarren Situation in die nächste schlittert.
Das Familienoberhaupt mit seiner Frau, daneben die zwei Töchter mit einem Bruder und einem Onkel bilden die Familie Kang. Die ganze Geschichte wird aus der Sicht der jüngeren Schwester erzählt und beginnt recht harmlos, steigert sich aber bis zum Schluss in einen absolut bizarren Showdown.
Die Kang´s haben grosse Erwartungen, doch die Gäste wollen einfach nicht kommen und so wird man etwas unruhig. Dann endlich der erste Gast, ebenso merkwürdig wie der ganze Kang-Klan selber und am nächsten morgen tot. Auch das folgende junge Liebespaar überlebt die Nacht in der Herberge nicht. Beides sieht irgendwie nach Selbstmord aus, brächte aber die Kang´s mit ihrem neuen Geschäft in Schwierigkeiten. Diese kann man nicht gebrauchen und so beschliesst die Sippe einfach die Leichen im angrenzenden Wald zu vergraben. Das bleibt nicht ohne Folgen, die Gäste werden vermisst und die Polizei taucht auf. Auch wird die Umgebung bzgl. einer neuen Strasse zur Herberge kräftig umgegraben, somit müssen die Leichenberge die sich mittlerweile angehäuft haben zwischendurch auch mal umgebettet werden.
Es kommt zu weiteren Verwechselungen und der ganze Film lebt von der verrückten Story über verrückte Leute in bizarren Situationen. Die Darsteller, allen voran die junge Go Ho-gyeong ( spielt die jüngere Schwester Mi-na ) sind brillant und der Film unterhält vom Anfang bis zum Ende.
Wer auf abgedrehte anarchische Unterhaltung steht und am Ende routinierte Bestatter bei der Arbeit sehen will, der ist bei The quiet Family genau richtig.
Ein fetziger Soundtrack untermalt die Szenerie mit Country und Rockmusik und ein makaberes Meisterwerk ist fertig. Es gibt von allem etwas, etwas Horror und Splatter, etwas Komödie, etwas Sex und eine Mi-na die vollkommen teilnahmslos durch dieses geschmacklose Durcheinander die Geschichte erzählt.
Diesen Film könnte ich mir immer wieder ansehen und er würde immer wieder bestens unterhalten.
Für solch einen Koreaknaller gibt es 9 von 10 Punkten.

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