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Leon Leigh erbt das Haus seiner kürzlich verstorbenen Mutter. Eher widerwillig zieht er ein und sieht sich in dem museal ausgestatteten Gebäude recht bald mit Geschehnissen aus seiner Vergangenheit konfrontiert, die er schon längst verarbeitet glaubte, und mit einstmals besessenen Gegenständen, die er doch eigentlich an einen befreundeten Antiquitätenhändler verkauft hatte. So fühlt er sich unwohl, das wird aus jeder seiner Bewegungen deutlich, quält sich mit der Situation ab.

Ständig sehen wir ihn im Haus umher laufen, und überall stößt er auf Dinge, die ihm Kopfzerbrechen bereiten. Hinweise auf die christliche Sekte, der seine Eltern angehört hatten, und die bereits seinen Vater ins Grab gebracht  hatte, bespielte Musikcassetten oder eine sonderbare beschädigte Engelsstatue. Und auf einmal keimt die Vermutung, dann Furcht auf, dass seine Mutter (die das Geschehen aus dem Off mit einem Kommentar begleitet, gesprochen von der großartigen Vanessa Redgrave) aus dem Jenseits Kontakt mit ihm aufnehmen möchte. Und dann ist da noch etwas, das in den nahe gelegenen Wäldern zu hausen scheint und immer deutlicher danach trachtet, in sein Refugium einzudringen.

Dieser Film ist eine Wohltat, verglichen mit den oberflächlichen, platten Machwerken à la SINISTER, INSIDIOUS, YOU'RE NEXT usw., die anscheinend nur dafür gemacht wurden, möglichst laut, mit schwarzem Humor und expliziten Schockeffekten eine bestimmte Klientel zu unterhalten. Nein, Bier trinken sollte man zu diesem Film nicht. Dafür ist er zu leise. Und angenehm humorlos.

Das ist psychologischer Horror vom Feinsten, mit philosophischem Anspruch, ohne jeden Effektfirlefanz. Ein Film, der keine fertigen Erklärungen liefert, sondern Fragmente, aus denen sich der Zuschauer selbst etwas zusammen puzzeln muss. Intellektuell herausfordernd, subtil, unheimlich. Und schließlich immens traurig, zeigt er doch, dass die schlimmsten Ungeheuer immer aus Verlust, Schmerz und vor allem Einsamkeit heraus geboren werden. Das macht mir angesichts der Millionen von Autisten vor ihren Smartphones, Tablets und PC-Bildschirmen erst recht Angst.

Auch wenn ich die erste Hälfte bisweilen etwas redundant fand, verdient dieser sich von der Masse unnötiger moderner Genrefilme angenehm abhebende Streifen knappe

9/10

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