Review

Wir befinden uns inmitten der Kriegswirren des amerikanischen Sezessionskrieges. Abraham Lincoln ist schwer damit beschäftigt, die Kriegsgeschicke zu seinen Gunsten zu entscheiden, als ihn die Nachricht von merkwürdigen Vorkommnissen in Fort Pulaski erreicht. Es ist die Rede von Toten, die sich erheben und Menschen am lebendigen Leibe fressen. Wer gebissen wird, verwandelt sich innerhalb kurzer Zeit ebenfalls in einen wandelnden Toten. Plötzlich fühlt sich Lincoln in seine Kindheit zurück versetzt, denn damals herrschte in seiner Heimatstadt die gleiche Seuche. Er war damals gezwungen, seine eigene Mutter um einen Kopf kürzer zu machen.

Also entweder hat der alte Abe eine wirklich aufregende Jugend, oder die Sparfüchse von Asylum haben einfach mal wieder bei AL Vampire Hunter gemockbustert. Es ist wohl letzteres zu vermuten und wir dürfen uns wohl schon auf die Sequels Washington gegen die Mumie oder Obama gegen den reinkarnierten Bin Laden freuen. Wer Asylum kennt, der weiß, Kohle haben die keine. Das fällt hier mal wieder mehr denn je auf, denn als beinahe singulärer Drehort muß eine alte Denkmalfestung nahe Savannah herhalten, von den Darstellern werden auch die allergrößten Filmexperten noch kein Sterbenswörtchen gehört haben und die Krönung, für das Finale konnten sie sich nicht mal eine einfache Fackel leisten, sondern mußten die Flammen durch billige CGI Effekte ersetzen, scheint wohl billiger sein als für fünf Dollar eine echte aus dem örtlichen Baumarkt zu organisieren.
Die Story fand ich sogar irgendwie amüsant, als Abe mit seinen 12 Mitstreitern, die aussehen wie das MIB Äquivalent des 19. Jahrhunderts, todesmutig das Fort stürmt, das doch tatsächlich von drei konföderierten Soldaten bewacht wird, wären draußen im Freien Zombies einfach nur doof in der Gegend rumstehen, sich lässig abschlachten und nur aufgrund lauter Geräusch sich zu etwas Bewegung animieren lassen (dieser Fakt wird mehrmals im Film selbst angesprochen, widerspricht sich im Finale aber munter selbst).
Schön auch zu sehen welche Prominenz sich doch hier eingefunden hat, neben Lincoln rennt auch noch ein nerviger Teddy Roosevelt herum, Pat Garrett und der legendäre Konföderierten General Stonewall Jackson vertreten die Grauröcke und auch der spätere Lincoln Attentäter (was zu einem irgendwie nettem Schlußwort wird) John Wilkes Booth ist mit dabei. Dafür das vielleicht 15 Typen rumrennen gibt es eine ganze Menge an Celebrities, fehlt eigentlich nur noch John Wayne oder wenigstens Winnetou.
Das Häuflein Streiter für das Gute rennt dann gelegentlich immer mal wieder rein und raus, entweder um zu schauen ob der Telegraph in der Stadt noch funktioniert, oder um sich aus einem naheliegenden Gehöft aus Pflugscharen Schwerter zu basteln. Alles irgendwie sinnlos und dient eigentlich nur dazu ein paar von Abes Aposteln von den Zombies umbringen zu lassen. Woher diese konzentrierte, laut Intro offensichtlich periodisch wiederkehrende Zombifizierung überhaupt kommt verschweigt man dem Zuschauer dabei natürlich, ist halt so und feddich. Man muß ja nicht alles wissen.
Wenn man ein Herz für echten Trash hat, sollte mal auf die darstellerischen Leistungen der no-name Laien achten, dazu gibt es noch die lächerlichsten falschen Bärte seit Aztec Rex, einen Batzen an Darwin Award fähigen irrationalen Entscheidungen der Schwarzmantelabteilung und natürlich CGI Effekte aus den Anfangstagen der Bildbearbeitungsprogramme. Zumindest das Zombie Make-up sieht da etwas nach Professionalität aus. Das der Film absoluter Schotter ist, dürfte unstrittig sein, aber ein wenig Fun hatte ich trotzdem und sei es nur um jedesmal über Stonewalls Pferdehinternbart zu grinsen.
4/10

Details
Ähnliche Filme