Review

Auf einer Bank im Jardin du Luxembourg in Paris lernt ein
ungarischer Student (Horst Buchholz) die 17-jährige Anne-Claire (Romy
Schneider) kennen. Sie nennt ihn Mon petit (=mein Kleiner) und gibt sich als
Tochter reicher Eltern aus. Der junge Mann ist sofort schwer verliebt, doch ein
Wiedersehen scheint schwierig...

1953 schlägt Schauspielerin Magda Schneider ihre Tochter Romy für eine Rolle im erfolgreichen Heimatfilm "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" vor, schon 2 Jahre später ist sie durch die Hauptrolle in
"Sissi" ein gefeierter Star. Doch schnell möchte Romy das "junge
Kaiserinnen-Image" loswerden, dreht unwillig eine Fortsetzung ("Sissi
- Die junge Kaiserin" 1956) um dann unter der Regie von Helmut Käutner
("Das Haus in Montevideo" 1963) erstmals in Paris zu drehen. Später
wird sie in die Seine-Metropole umziehen und mit ihrer unnachahmlichen
Darstellung in Filmen wie "Das Mädchen und der Kommissar" (1971),
"Das wilde Schaf" (1974), "Nachtblende" (1975) oder
"Die Liebe einer Frau" (1979) einer der größten Stars des
französischen Films werden.

In ihrer ersten Rolle unterm Eiffelturm spielt sie eine begeisterungsfähige,
etwas sprunghafte junge Frau an der Seite von Horst Buchholz, der ein Jahr
zuvor mit "Die Halbstarken" zum Idol einer ganzen Generation wurde.
Der 2003 verstorbene Schauspieler überzeugt als bettelarmer Student, der seiner Parkbekanntschaft Marie-Claire genauso wenig widerstehen kann, wie der Zuschauer der jungen Romy Schneider, die hier einfach liebenswert ist. Dass Regisseur Käutner in persona die Geschichte in einem Cafè erzählt, ein sich streitendes älteres Pärchen (Boy Gobert und Mara Lane) einen Gegenpol zur Handlung bildet, sowie das überraschende Ende dürften 1957 moderne Stilelemente gewesen sein. "Monpti" ist ein schöner, melancholischer Liebesfilm. (8,5/10)

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