Kann Frodo Psycho? Erstaunlicherweise ja.Frankreichs junger Horror-Papst Alexandre Aja produzierte das Remake von William Lustigs Schmuddel-Slasher aus dem Jahr 1980 als moderne Variante eines Serienkiller-Thrillers mit ungezügelten Schockmomenten.
Auf dem Regiestuhl nahm Franck Khalfoun Platz, der mit 'P2 - Schreie im Parkhaus' (2007) einen gelungenen Horror-Einstand feierte und schon da nicht gerade zimperlich war, wenn es mit den verschiedenen Opfern im Film zu Ende ging.
Die gewagte Wahl der Ego-Killer-Perspektive erwies sich im Nachhinhein als Glücksgriff.Wie schon bei Gaspar Noés 'Enter the Void' entsteht für den Zuschauer dadurch eine nicht immer angenehme, aber jederzeit intensive Nähe zum Protagonisten.
Dieser ist ein astreiner Soziopath mit dissozialer Persönlichkeitsstörung namens Frank (Elijah Wood), der sich in Los Angeles an Frauen vergeht. Die Visualisierung der Morde und Verstümmelungen ist dabei heftig.Khalfoun inszenierte eine böse Neo-noir-Vision, die ihre Nachhaltigkeit auch sehr der Musik verdankt. Komponist Rob unterlegte den Film mit einem düsteren Synthie-Klangteppich, der den 80er-Sound eines Giorgio Moroder (Scarface) ähnlich aufleben lässt wie jüngst Cliff Martinez in 'Drive'.
'Maniac' ist brutal und verstörend, aber auch zeitlos und auf eine unheimliche Art faszinierend. Wer den Film ungeschnitten sehen will, sollte beim Kauf von BD oder DVD auf das SPIO/JK-Logo achten.