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Die Mitglieder der G.I. Joe werden bei einem Einsatz in Pakistan verraten und von den Anhängern der Cobra, die einen der ihren als Präsident im Weißen Haus einschleusen konnten, attackiert. Die meisten Anhänger der Elite-Einheit kommen dabei ums Leben. Der Rest versucht nun, die neuen Pläne der Cobra zu durchkreuzen. 

Da Hollywood allmählich die Comicfiguren auszugehen scheinen, werden in den letzten Jahren zunehmend auch Spielzeugreihen verfilmt. Doch bereits der erste “G.I. Joe“ konnte Bays “Transformers“ bei weitem nicht das Wasser reichen. Nicht nur, dass die Actionszenen schwächer waren, selbst die minimalistischen Storys der Spielzeugroboterverfilmungen wurden unterboten. Und auch “G.I. Joe: Die Abrechnung“, dessen Budget die 100-Millionen-Dollar-Marke weit übersteigt, erweist sich letztlich eher als unauffälliges Mittelmaß. 

Zwar wird durchaus über die volle Laufzeit für Kurzweil gesorgt, spannend wird das Geschehen jedoch nie, weil die Substanz hinter den Schauwerten selbst für einen Film dieser Art ausgesprochen gering ist. Auf verschiedenen Schauplätzen werden die Mitglieder der Joes bzw. der Cobra immer wieder aufs Neue aufeinander losgelassen, eine echte Handlung entspinnt sich jedoch nicht. Auch die Pläne der Cobra, die Weltherrschaft zu übernehmen, sind derart schlecht konstruiert, dass es schmerzt. 

Die flache und natürlich auch vorhersehbare Story, die keine Spannung aufkommen lässt, fällt jedoch nicht so stark ins Gewicht, weil die Macher sich nicht allzu ernst nehmen. Sie zeigen hier und da ein wenig Eigenironie, strapazieren die simple, überzogene Handlung bewusst ein wenig über, genauso wie die Action-Sequenzen. Dabei werden die ernsten, emotionalen Momente auf ein Minimum beschränkt, nicht einmal eine aufgesetzte Liebesgeschichte eingebaut, so bleiben zumindest nicht allzu viele Gründe, sich über den Inhalt zu ärgern. 

Die Action-Szenen dagegen sind gut geworden, besonders die Kämpfe in den Höhen des Himalaya können sich sehen lassen, da der Schauplatz gut gewählt und die Schwertkämpfe an Kletterseilen hervorragend gefilmt sind. Jon M. Chu, der unter anderem zwei “Step Up“-Sequels inszenierte, leistet hier bei seiner ersten Großproduktion gute Arbeit, die Kämpfe sind zudem meist gut choreographiert,  sehr schnell, aber übersichtlich inszeniert und anders als beim Vorgänger scheinen die Effekte nicht einem Computerspiel entlaufen. Ein bisschen mehr Konsequenz und Brutalität hätten gerade in den Schwertkampfszenen aber auch nicht geschadet. 

Ein letzter Trumpf des Films, der “G.I. Joe: Die Abrechnung“ trotz der flachen Story zu einem kurzweiligen, immerhin mittelmäßigen Film macht, ist Bruce Willis, der spielfreudig und ironisch auftritt. Jede Szene mit Willis ist ein kleines Highlight, etwa, wenn er sämtliche Waffenverstecke in seinem Haus plündert. In der Hauptrolle agiert derweil “The Rock“ Johnson wie gewohnt physisch sehr präsent und darstellerisch halbwegs solide, zumindest weniger hölzern als Tatum im Vorgänger. Tatum selbst ist hier nunmehr in einer Nebenrolle zu sehen, Dennis Quaid wurde leider nicht mehr besetzt, was dem soliden Cast im Endeffekt aber nicht allzu sehr schadet. 

Fazit:
“G.I. Joe“ ist ein heißer Kandidat für die nächste Verleihung der Goldenen Himbeere, denn an Plattheit ist die Story kaum zu überbieten. Aber die Macher gehen damit halbwegs souverän und mitunter auch ein wenig ironisch um. Dazu kommen noch ein paar gute Action-Szenen sowie Bruce Willis, sodass für soliden Kurzweil gesorgt ist. In Anbetracht des Budgets ist das aber eigentlich zu wenig. 

58%

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