Alle Kurzkommentare


8

Die Geschichte um Peter Parker und seine Wandlung zum Spider-Man wird hier etwas anders erzählt als in der Verfilmung von 2002 ("Spider-Man" von Sam Raimi). Insgesamt enthält diese neue Version dennoch wenig neue Facetten und ist auch in ihrer Machart ähnlich. "The Amazing Spider-Man" bietet grundsolide und kurzweilige Unterhaltung, die aber nicht ganz an die Klasse der Trilogie von Sam Raimi heranreicht.

6

Die Notwendigkeit dieses Filmes ist grundlegend ohne Frage streitbar. Aber um sich abzuheben wird wenigstens versucht, im Vergleich zu den 3 Vorgängern, einen etwas anderen Weg in der Charakterzeichnung zu gehen. An dieser Stelle aber das große "leider" bezüglich der Besetzung der alles-prägenden zentralen Figur. Es ist zwar vielerorts zu hören, dass die Interpretation durch den neuen Schauspieler besser gelungen ist als durch Tobey Maguire, aber meiner Meinung nach schließt sich das nur aus der Arbeit des Drehbuch-Autor und des Regisseurs. Andrew Garfield an sich ist völlig talentfrei und seine Darstellung wirkt stellenweise nur noch grotesk. Ansonsten bekommt der Zuschauer zeitgemäße Tricktechnik, mäßige Spannung und ein leider ziemlich schmieriges Ende. Klingt jetzt sicher alles schlimmer als es ist, von "solide" kann  insgesamt schon noch gesprochen werden.

8

Inwiefern es sinnvoll ist, schon wenige Jahre nach Sam Raimis größtenteils gelungenen Verfilmungen des Spinnenmannes ein Reboot zu starten, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Viel wichtiger ist: The Amazing Spiderman ist ein wirklich starker Streifen geworden. Es dauert zwar einiges an Zeit, bis der diesmal eher zynische statt nerdige Peter Parker (welcher von Andrew Garfield sehr gut getroffen wird) seinen Anzug überzieht, doch von da an regieren intensiv inszenierte Action-Szenen und (vor allem in der Ego-Perspektive) packende Schwünge durch die New Yorker Hochhausschluchten. Emma Stone entzückt als Love Interest erneut mit einer Menge Charme (und umschifft ganz geschickt den Nervfaktor einer Kirsten Dunst), während Rhys Ifans einen wirkungsvollen Antagonisten abgibt (auch wenn er den direkten Vergleich mit dem genialen Willem Dafoe verliert). Nicht wirklich neu, aber ungemein unterhaltsam - eine astreine Comic-Adaption.

5

Zwar bin ich kein Freund solcher verfrühten Neuanfänge, wenn doch die vorherige Trilogie erst so wenige Jahre zurückliegt, doch das Ergebnis gibt den Verantwortlichen beinahe Recht. Andrew Garfield, der Tobey Maguire beerbt, ist ein viel glaubwürdigerer Peter Parker und muss nicht ständig den potentiell perfekten Schwiegersohn raushängen lassen und nur einen auf braves Bübchen machen. Auch die Special FX rund um Spideys Hangeleien in der Wolkenkratzerkulisse sind mittlerweile tricktechnisch glaubwürdig genug und sehen nicht mehr aus wie liebloser CGI-Zeichentrick. Besonders die (leider nur wenigen) Aufnahmen aus seiner Perspektive sind äußerst gelungen. Unsäglich ist weiterhin der Tenor aus Kitsch, Liebesromanze, Seifenoper und Heldenpathos. Und der Mad Scientist als Eidechsenmann (schaut aus wie der Ymir aus DIE BESTIE AUS DEM WELTENRAUM) ist nur der verbitterte 08/15-Bösewicht von der Stange.

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