Review

FAZIT FÜR SCHNELLLESER:
Eigentlich unnötiger Reboot eines starken Vorgängers, der aber durch teils stärke Anlehnung an das Comic, eine ernstere und düstere Atmosphäre und zeitgemäße Effekte überzeugt.

Um nicht zu viel zu schwadronieren, diesmal in schnell lesbarer Übersichtlichkeit in Stichwortform. Den Inhalt setze ich mal als bekannt voraus - vereinfacht gesagt ist es ein Relaunch der Urstory von Spider-Man und seiner Entstehung für die heutige Twilight Generation und deren ästhetischer Vorlieben:

PRO:

- die Effekte von Spidey zwischen den Hochhäusern sind auf der Höhe der technischen Möglichkeiten und somit zwangsläufig eine klare Verbesserung gegenüber den ersten 3 Teilen

- die Aufnahmen aus der Perspektive von Spider-Man sind besonderes gelungen (allerdings sehr rar)

- rasante Verfilmung, es kommen so gut wie keine Längen auf

- die Neuauflage ist näher am Comic: z.B. mechanische Spinnendrüsen, Spidey ist agressiver/zynischer/attraktiver, etwas weniger Romantikstory Anteile (aber es gibt auch Abweichungen)

- Andrew Garfield wirkt fast sogar etwas glaubwürdiger als Spider-Man, er ist smarter, zynischer als der eher angepasste, eher nerdige Peter Parker zuvor   

- auch die Comic-Vorlage hat diverse restarts und relaunches erfolgreich erlebt, warum darf das ein Film nicht tun ?

- die Neuauflage kümmert sich mehr als zuvor um den Menschen Peter Parker als um Spider-Man

- genialer Stan Lee Auftritt (Schöpfer von Spider-Man) der einen der komischen Höhepunkte des Film darstellt und nicht ganz so nebenbei im Hintergrund stattfindet wie sonst

- Spider-Man Darsteller Andrew Garfield wirkt zeitgemäßer und androgyner (TWILIGHT lässt grüssen) als sein teils weinerlich wirkender Vorgänger

CONTRA:

- Tobey Mcguire agierte glaubwürdiger und überzeugender wenn es um die menschlichen Seiten und Schwächen von Spider-Man geht

- liebenswert tollpatschiger Toby Mcguire vs. dem jugendlicher wirkenden Spidey Andrew Garfield mit affiger Twilight-Generation-kompatibler Emo-Frisur

- der Echsenmann ist nur ein Standard-Bösewicht und wirkt nicht so stark und ambivalent wie seinerzeit z.B. Willem Dafoe als Green Goblin

- zudem ist sein komplett animiertes Auftreten doch relativ künstlich und wirkt fast wie eine Godzilla Hommage

- durch seine zynische Art könnte der neue Spidey bei einigen Sehern Sympathiepunkte verlieren (aber auch das Gegenteil kann eintreten)

- die Kämpfe sind nicht wirklich spektakulär wie man das ggfs. hätte erwarten können

- die diversen freiwilligen Demaskierungen von Spider-Man wirken nicht notwendig bzw. sogar deplaziert   

- die von vielen geliebte Romantik der ersten Serie ist nicht mehr so stark vorhanden, Emma Stone als Gwen Stacy wirkt etwas blasser als Kirsten Dunst in der Rolle der Mary Jane Watson

FAZIT:

-->> Am Ende ist es eine reine Geschmackssache und Vergleiche der verschiedenen Interpretationen der Filme sind müßig. Der neue Teil ist vom Helden und den Effekten her einfach zeitgemäßer (nicht besser) und die Umsetzung ist einfach noch comic-hafter und etwas düsterer

-->>  das produktive Nebeneinander der "alten" und ggfs. geplanten neuen Serie sollte wie bei der Comicvorlage selbst einfach erlaubt sein

7,5/10 Echsen....äh,....Punkten

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