Wenn eine dumme Idee schiefgeht…20.03.2019
Manch ein guter Film kommt ganz unerwartet daher. Unbekannte Schauspieler, unbekannter Regisseur, nicht aus Hollywood, dazu eine DVD mit eher abschreckendem Klappentext…naja, um andere potentielle Kunden des Produkts warnen zu können, muß man das Produkt erst einmal testen. Und siehe da: wir wohnen keinen seltsamen Ereignissen bei, sondern sehen, wozu Eifersucht führen kann – und lernen, daß man einen Plan auch bitte bis zum Ende durchdenken sollte, samt Plan B, denn ansonsten gehört man, wie es in Bayern so schön heißt, der Katz.
Sage niemand, der etwas plant, man habe ihn nicht gewarnt! Und schaue sich niemand den Trailer zum Film an, bevor er den Film sichtet...das trübt das Vergnügen erheblich!
Bogota, Kolumbien. Belen liebt den Dirigent Adrian, wohnt mit ihm in einem abgelegenen Haus auf dem Land…doch Adrian ( der im übrigen recht unsympathisch gezeichnet ist und auch von einem wenig freundlichen Darsteller gespielt wird ) scheint es mit der Treue nicht so genau zu nehmen. Grund genug für Belen, einen perfiden Plan auszuhecken, beherbergt doch das Landhaus einen geheimen Raum, von dem aus man zwar alles mitbekommt, was draußen im Haus vor sich geht, aber für Nichteingeweihte nicht zu finden ist. Belen will nun vortäuschen, daß Sie Adrian verläßt und seine Reaktion im Geheimraum abwarten. Doch die Tür fällt zu, und den Schlüssel hat sie draußen vergessen…
Tja, so ist das…der Mensch denkt und Gott lenkt. Rasch tröstet sich Adrian mit einer hübschen Kellnerin, und wir als Zuseher warten nur darauf, was passieren wird. Kann Belen entkommen? Wie wird es zwischen Adrian und der Kellnerin weitergehen…kann Adrian ihr treu blieben? Sterben Menschen? All diese Fragen beantwortet der auf den Punkt gebrachte Film in aller Ruhe, ohne langatmig zu sein. Hie und da ein bissl Sex, doch die ganze Zeit fiebert man mit Belen mit und denkt darüber nach, was man selbst in einer vergleichbaren Situation tun würde…in Summe ist der Film eine boshafte Geschichte über die Folgen möglicher Untreue, beschränkt sich zwar weitgehend auf einen Schauplatz und überschaubares Personal, fesselt aber durch die an sich simple Grundidee und die gute Darstellerleistung der beiden Damen bis hin zum offenen Ende. Und das, ohne auf blöde Buh-Momente zurückgreifen zu müssen – erfreulich, fürwahr, daher 9/10.