Die schwangere, 18jährige Martha Jordan ist fest davon überzeugt, von Außerirdischen entführt worden zu sein und nimmt deshalb Kontakt zu dem Enthüllungs-Schriftsteller Mark Timmons auf, der sich brennend für ihre Story interessiert. Als Martha plötzlich einem Mordanschlag zum Opfer fällt, tut Timmons sich mit ihrer Schwester Lisa, die zwischenzeitlich ebenfalls von den Aliens geschwängert wurde, zusammen, um die Hintergründe der Angelegenheit aufzudecken. Gemeinsam kommen die beiden dahinter, dass die geheime Regierungs-Behörde „MJ-12“ ihre Auftragskiller losschickt, um sämtliche Opfer und Augenzeugen der in letzter Zeit gehäuft vorkommenden UFO-Entführungen im Namen der nationalen Sicherheit zu beseitigen. Und dann gibt es da noch den zwielichtigen Arzt und ehemaligen Geheimdienstler Stone, der Timmons schon länger auf dem Kieker hat und mit allen Mitteln verhindern will, dass Lisa, die allem Anschein nach mit einem außerirdischen Heiland schwanger geht, ihr Kind austrägt… „Alien Seed“ ist ein nicht wirklich schlimmer, aber dafür sehr banaler Direct-to-Video-Film, der mit sichtlicher Genugtuung seine ebenso wirre wie mysteriöse Geschichte rund um Alien-Entführungen und unkoschere Regierungs-Machenschaften vor dem Zuschauer ausbreitet und deshalb bisweilen einen etwas zusammengestoppelten Eindruck macht. Die anfänglich als unfokussiert und sprunghaft empfundene Erzählweise mit ihrer sehr beiläufigen Einführung der Hauptfiguren erschwert es einem zudem erheblich, durch die Geschehnisse auf dem Bildschirm durchzusteigen und den roten Faden der Handlung zu verfolgen. Nun ja, auf diese Art kann aus der eigentlich recht ergiebigen Thematik natürlich kein Kapital geschlagen werden, und so versanden jegliche Anflüge seichter Mystery-Spannung im Stile eines Proto-„Akte X“-artigen Genre-Vertreters wie beispielsweise „Topline“ im schieren Desinteresse. Schade. Augenscheinlich mit nur sehr geringen Mitteln gemacht, kann die Chose dann noch nicht einmal mit den entsprechenden F/X-Schauwerten großartig auftrumpfen… vielleicht mal abgesehen von zwei, drei gut gemanagten Gore-Effekten und einem recht eindrucksvollen Brennender-Stuntman-Gag im Finale. Die wenigen Auftritte der Aliens sind hingegen ein echter Witz. Beachtenswert ist neben einigen ominösen und auf mächtig bedeutungsschwanger getrimmten Visions- und Traum-Einsprengseln (die man zugegebenermaßen in einem solchen Kram nicht erwartet hätte) allenfalls, dass Regisseur und Co-Drehbuchautor Bob James innerhalb seiner selbst erdachten Alien-Entführungs-Plotte genügend Ausreden findet, um viele Szenen in einer Strip-Bar spielen zu lassen und seinem Streifen somit ganz B-Movie-typisch zu einem hohen Titten-und-Ärsche-Quotienten zu verhelfen.
4/10