Im Zombie-Genre habe ich ja schon viele Stories erlebt, aber noch keine dermaßen absurde, wie es bei "Osombie" der Fall ist:
Eine amerikanische Spezialeinheit befindet sich in der tiefsten Wüstenlandschaft von Afghanistan und macht Jagd auf Osama bin Laden. Auf Osama? Ja genau! Denn er ist nicht tot wie die ganze Menschheit vermutet, sondern läuft jetzt unter seinem neuem Spitznamen Osombie als lebender Untoter rum. Neben normalen (menschlichen) Taliban, die Jagd auf die G.I.Joes machen, laufen auch ein Haufen untote Sprengstoffgürtelträger durch die Steppe, die der Einheit das (Über-) Leben schwer macht.
Zufälligerweise läuft den Amerikanern eine Frau namens Dusty über den Weg, die ihren Bruder sucht, der sich auch an Osama bin rächen will. Zusammen machen sie Jagd auf die Bad Guys und Bad Zombies...
Oh mein Allah, was für eine geile Story. Doch leider entpuppt sich das Werk als genau das, was ich vermutet habe: Reine Trashunterhaltung der übelsten Sorte.
Zuerstmal zu den positiven News: Die Schauspieler spielen solide ihre Rollen runter, die Zombies sind besser geschminkt wie in manch anderen Werken, Köpfe und Gliedmaßen fliegen en masse durch die Lüfte, was den Splatterfan wie meine Katze schnurren lassen dürfte, und auch die Story klingt soweit plausibel, wieso, weshalb, warum Osama noch am Leben ist.
Doch leider ist der (nüchterne) Unterhaltungswert relativ gering bis nicht vorhanden. Dies liegt im ersten Eindruck zuerstmal an den CGI. Ohne Übertreibung: Das dürften die schlechtesten computeranimierten Effekte sein, die ich bisjetzt gesehen habe. Das betrifft vorallem die Splatterszenen, in denen spritzendes Blut und Gliedmaßen abtrennen dermaßen beschissen aussieht, dass man weinen könnte. Doch unter diese Abteilung fallen auch die Mündungsfeuer der Waffen und sämtliche Explosionen. Die CGI sind vorne bis hinten ein reines Desaster.
Okay, Schwamm drüber, Bier reinkloppen oder den Joint anzünden und dann funktioniert das auch mit dem Ansehen, jedoch ist auch der Handlungsverlauf nicht das Gelbe vom Ei. Eigentlich kann man sagen, dass der Film sich in einer zehnminütigen Zeitschleife befindet, die sich bis zum Ende hin ständig wiederholt: Die Amerikaner treffen auf Untote/Freiheitskämpfer, metzeln alles weg und dann geht das ganze wieder von vorne los. Nur dass bei jedem Gefecht sich einer der Spezialeinheit so scheiß doof dranstellt und gebissen wird. Bevor die Endlosschleife wieder beginnt, bekommt der Infizierte ein blinkendes "Vorsicht, Drama!"-Schild auf die Stirn geklebt und darf sich zwei bis drei Minuten bei klassischer Musikbegleitung von seinen Freunden verabschieden. Zugegeben, für die äußerst flachen Figuren sind diese schicksalshaften Szenen gar nicht mal so schlecht und auch die jeweilige Schlussrede ist ganz gut in Szene gesetzt. Dies rettet "Osombi" jedoch nicht vor seiner triefenden Langeweile, die er permanent versprüht.
Neben einer Wumme, die die patriotischen Helden liebevoll "Mama" nennen (und irgendwie aussieht wie so eine Petrolium-Kerze, die man bei Grill-Parties in den Gartenboden steckt), hat eine weibliche Kämpferin ein Samurai-Schwert dabei. Das "Warum" dabei ist mir ehrlich gesagt Latte und passt eben zum ganzen Film und macht irgendwie Laune. Das Geschehen spielt sich weitestgehend in der Wüste ab. Zwei, drei dunkle Höhlensequenzen sorgen für Abwechslung und hier und da gibt es sogar sehr schöne Landschaftsaufnahmen (oh Allah, jetzt fange ich auch schon mit der Natur an...), die ich so gut nicht erwartet hätte.
Dennoch will zumindest bei mir zu keiner Zeit "Party-Stimmung" aufkommen und so habe ich mich 90 Minuten bis zum großen Finale (das sich auch nur als laues Lüftchen rausstellt) gelangweilt.
Für Trash-Liebhaber durchaus mal einen Blick wert. Von mir gibt´s nur einen Gnadenpunkt für die herrlich neue Zombie-Kreation.
2/10