Carl Hamilton ist Agent im Auftrag des militärischen Abschirmdienstes in Schweden. Sein neuester Auftrag führt ihn nach Usbekistan, wo er einen Waffenschmugglerrring auffliegen lassen soll, der offenbar von der schwedischen Waffenlobby „gefüttert“ wird. Doch der Einsatz schlägt fehl, die gefährlichen Waffen gelangen in die Hände von Terroristen. Diese scheinen aber von einer US-Sicherheitsfirma, die mit Krieg ihr Geld verdient, geleitet zu sein und nun ein Attentat auf den Friedensgipfel in Stockholm vorzubereiten…
Dieser schwedische Agententhriller braucht sich wahrlich vor den marktbeherrschenden US-Pendants aus diesem Fach nicht zu verstecken, denn auch in Skandinavien weiß man, wie man Filme gut und teuer aussehen läßt: Die Schauplätze in „Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“ sind angenehm sonnig und interessant; die Action ist eher „Bourne“-mäßig und damit realistisch. Größter Pluspunkt sind allerdings die frischen, unverbrauchten Gesichter, die diese Geschichte zu transportieren wissen. Dass „Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“ nicht wirklich als James-Bond-Konkurrent ins Feld zieht, merkt man daran, dass die Macher mehr wollten als nur Eye Candy in Form von mondänen Bildern: sie unterfütterten im Gegensatz zum dienstältesten britischen Spion das Ganze mit viel bitterem Beigeschmack (Hamiltons unabsichtliche Tötung seiner Geliebten) und fast schon ehrlicher Kritik an der Heuchelei der internationalen Waffen- und Sicherheitsindustrie. Unter der Regie von Kathrine Windfeld entstand so ein spannender, schwer unterhaltsamer Thriller, der mit flotten Messer- und Faustkämpfen sowie mit einer charismatischen PLO(!)-Kämpferin als Sidekick aufwarten kann. Ach übrigens: Bereits 1998 versuchte sich Peter Stormare an der Figur des „Commander Hamilton“, scheiterte aber damals daran, dass der Film nicht unbedingt das Maß an Action erreichte, das man von ihm erwartete. Heute klappt es besser! Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Mikael Persbrandt, Saba Mubarak, Jason Flemyng, Pernilla August u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin