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Der ehemalige Priester Graham Hess (Mel Gibson) lebt mit seinem Bruder Merrill (Joaquin Phoenix) sowie seinen beiden Kindern Bo und Morgan zurückgezogen auf einer Farm in Pennsylvania.
Graham gelingt nicht, den Unfalltod seiner Frau vor sechs Monaten zu verwinden, ist in Verbitterung und eine tiefe Glaubenskrise geraten und hat das Priesteramt niedergelegt.
Von einem Tag auf den anderen ereignen sich auf der Farm merkwürdige Dinge:
Die Kinder entdecken im Maisfeld eingelassene gigantische, kreisförmige Zeichen,
der Hund der Familie spielt verrückt, des nächtens sind merkwürdige Geräusche zu vernehmen. Graham vermutet zunächst, dass ihm ein Streich gespielt wird, aber alles entwickelt sich immer mysteriöser. Plötzlich berichten die Medien vom weltweiten Auftreten derartiger Kornkreise und der Ankunft Außerirdischer. Auch Grahams Farm wird im Zuge dieser Invasion allmählich in die Mangel genommen.

Fesselnd ist Shyamalans „Signs“ zugegebenermaßen schon.
Der außerirdische Gefahr wird - mit allen dazugehörigen Elementen des Thrillerkinos –
immer offensichtlicher, spitzt sich in einem gut aufgebauten Spannungsbogen weiter und weiter zu, bis Graham und seine Familie schließlich gezwungen sind, sich im Keller des Farmhauses zu verschanzen, um sich im Kampf ums nackte Dasein der nun unmittelbaren Angriffe noch erwehren zu können.
Interessant und auch gut portraitiert sind dann die als Reaktion auf die eingedrungenen Fremdlinge hervorgerufenen archetypischen Ängste der Akteure. Eigentlich fast alles spielt sich nur in Vorstellung und Phantasie der Betroffenen ab, denn der Aggressor bleibt annähernd den gesamten Film über unsichtbar. Hierbei ist die Szene hervorzuheben, in welcher sich Grahams Kinder in ihrer Infantilität Aluminiumhüte aufsetzen, in der Hoffnung, dass die Außerirdischen damit nicht imstande sind, ihre Gedanken zu lesen.
Man sieht, dass bei allem auch Humor im Spiel ist.

Wer sich dagegen vom Ende des Films erhoffen sollte, endlich das Rätsel um die außerirdische Invasion gelüftet zu sehen... na ja.
Hoffentlich ohne zuviel zu verraten - aber begeisterte Verschwörungstheoretiker wie ich, die dem Schluss des Films geradezu entgegengefiebert haben, werden abgrundtief enttäuscht sein.
Und dies erweist sich als erstes, aber wesentliches Manko des Films, denn im Vergleich zu seinem sonstigen Niveau baut das unbefriedigende und m. E. willkürlich aus verschiedenen Filmelementen zusammengeschusterte Finale überdeutlich ab.

Was bleibt ist also: Es gibt keine Zufälle, alles ist Vorsehung! (Oder alles ist „Kismet“, wie der Mohammedaner es ausdrücken würde) - So die etwas naiv anmutende Botschaft des Films, wobei als „Happy End“ Graham über diese neugewonnene Erkenntnis zu seinem Gottglauben zurückfindet, da sogar hinter dem Tod seiner Frau offenbar ein tieferer Sinn stand und sich somit als zwar tragisch, aber doch nicht sinnlos herausstellen sollte.
Und das mit dem titelgebenden „Signs“ nun doch nicht jene fußballfeldgroßen Kornkreise außerirdischer Herkunft gemeint waren, was wohl jedermann bei erstem Sehen des Films angenommen hatte, haben wir dann jetzt auch alle verstanden.

Eigentlich guter Film, nur sein Abschluss ist mir für ein Werk vom Schlage eines M. Night Shyamalan – gelinde gesagt - etwas zu „dürftig“!

5/10

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