Auch mit „Signs – Zeichen“ schafft M. Night Shyamalan einen gewohnt souveränen Spannungsfilm über das Übernatürliche – allerdings schwächer als „The Sixth Sense“ oder „Unbreakable“.
Der Farmer Graham Hess steht eines morgens auf und hört seinen Sohn Morgan (Rory Culkin) und seine Tochter Bo (Abigail Breslin) schreien. Zusammen mit seinem Bruder Merrill (Joaquin Phoenix), der ebenfalls auf seiner Farm lebt sucht der die Kinder – und findet sie in einem riesigen Zeichen wieder, welches in sein Maisfeld geknickt wurde. Ein sehr unvermittelter Einstieg, mit dem Shyamalan den Zuschauer ins eiskalte Wasser wirft und schon früh dessen Aufmerksamkeit erringt.
Während die Familie Hess darüber grübelt, ob die Kornkreis ein Scherz von Menschenhand oder tatsächlich ein außerirdisches Zeichen sind, lernt der Zuschauer mehr über den Hintergrund. Graham war früher Pfarrer, verlor jedoch durch den Unfalltod seiner Frau seinen Glauben. Danach zog sein Bruder, in der Umgebung ein bekannten Baseballspieler, zu ihm und den beiden Kindern. Morgan hat Asthma, während Bo den Tick besitzt aus Wassergläsern immer nur einen Schluck zu trinken und den Rest herumstehen zu lassen.
Doch dann geschieht Unerklärliches: Die Haushunde agieren gewalttätig, seltsame Gestlaten schleichen um das Haus und überall auf der Welt tauchen verstärkt ähnliche Zeichen in Feldern auf. Langsam macht sich weltweit eine Panik breit, die langsam auch die Familie Hess erfasst...
Ähnlich wie bei den anderen Filmen Shyamalans (der hier sogar eine kleine Rolle übernommen hat) ist es bei „Signs“ so, dass Trailer, Making Ofs usw. möglichst wenig über den Film verraten, damit der Zuschauer den Film und den eigentlichen Plot selbst erforschen muss. So kann man auch in „Signs“ wenig vorausahnen, was dem Film einige sehr gruselige Momente beschert.
Der Plot ist gewohnt spannend und baut diese Spannung bis zum Ende hervorragend immer weiter auf. Doch leider verlassen die Geister den Film an dieser Stelle und die Auflösung wird nur noch müde belächelt. Denn im Gegensatz zu den Knaller-Enden von „The Sixth Sense“ und „Unbreakable“ verläuft „Signs“ beinahe im Sand. Dabei war der vorhergehende Teil des Films (vor allem die Frage, ob wirklich Aliens hinter den Zeichen stecken) so spannend gewesen, dass man dem Ende entgegenfiebert, so dass die Enttäuschung noch vergrößert wird. Auch die Familienszene hätten etwas weniger Kitsch vertragen können.
Die Auflösung wird natürlich nicht verraten, aber im Ende kommt wieder das ’Ich hätte es mir denken können“-Gefühl der anderen Filme Shyamalans zum Vorschein. Allerdings sind die im Film gegebenen Hinweise auf das Ende sehr viel weniger subtil, so dass man sie schon teilweise im Film erahnen kann (im Gegensatz zu den Vorgängern). Zumal Herr Shyamalan seine Masche durchaus etwas stärker variieren könnte...
Mel Gibson spielt seine Rolle als Farmer, der nicht mehr weiß, was er glauben soll, großartig. Auch Joaquin Phoenix geht in seiner Rolle richtig auf und liefert eine tolle Leistung ab. Auch die Kinderdarsteller (Familie Culkin musste mal wieder ein weiteres Kind ins Rampenlicht prügeln *hehe*) erbringen Respektables. Über die Nebendarsteller muss man an sich nichts sagen, da man fast ausschließlich Familie Hess zu sehen bekommt.
Auch „Signs“ kann überzeugen, aber an „The Sixth Sense“ und „Unbreakable“ reicht er aufgrund des eher mauen Endes nicht heran, so dass ein „nur“ guter Film überbleibt.