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Mit "Kick It Like Beckham" brachte die Regisseurin Gurinder Chadha einen akzeptablen und auch recht erfolgreichen Film über ein Thema auf die Leinwand, dass ansonsten in der Regel eher geringe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt: Frauenfußball.

Vom Titel sollte man sich dabei nicht täuschen lassen: "Kick it like Beckham" hat mit Englands Nationalspieler eher wenig zu tun, und auch um Fußball geht es nur nebenbei, obwohl dieser natürlich den Hintergrund für die Geschichte bietet. Der Film rückt nämlich eher die Probleme der 18-jährigen Jess Bhamra (Parminder K. Nagra) in den Mittelpunkt, die liebend gern Fußball spielt und durchaus großes Talent hat, von ihren indischen Eltern aber lieber hinterm Herd gesehen wird, um später ihrem Mann dienen zu können. Trotzdem tritt sie bald in den örtlichen Fußballverein ein, nachdem Jules (Keira Knightley), ebenfalls begnadete Fußballerin, sie dazu eingeladen hat.
Im Folgenden entwickelt sich eine Story, die sich aus Themen zusammensetzt wie Streitigkeiten mit den Eltern, Vorurteilen gegenüber Frauenfußball, Liebe und Freundschaft. Alles zusammengepackt in einen relativ flachen, mit Klischees gespickten Plot, der, zusammen mit der Optik des Films, stark an eine Vorabend-Sitcom erinnert. Zusammen mit der wirklich unglaublichen Vorhersehbarkeit und dem teilweise sehr aufdringlich eingesetzten Pop-Soundtrack ergibt das eine äußerst mainstreamtaugliche Teeniekomödie, die auch durch die eher mäßig eingefangenen Fußballszenen nicht wirklich überzeugen kann. Man merkt schon, dass die Darstellerinnen vor der Vorbereitungszeit auf den Film nie gegen einen Ball getreten haben. Ansonsten will ich meine Meinung zum Frauenfußball hier auch nicht näher ausbreiten...

Allerdings bekommt der Film durchaus auch einige Pluspunkte gutgeschrieben. Positiv zu vermerken sind da z.B. einige nette Gags, eine solide Regiearbeit mit ein paar guten Einfällen und die noch recht unverbrauchte Thematik rund um die Probleme der jungen Jess mit ihren streng nach indischen Wertvorstellungen lebenden Eltern. Ebenfalls positiv fallen die Darsteller ins Gewicht. Sowohl die beiden Hauptdarstellerinnen, vor allem aber auch Anupam Kher, der Jess Vater spielt, und Juliet Stevenson als Jules Mutter können überzeugen.

Insgesamt eine nette, mehr als vorhersehbare Mainstreamkomödie, die aber letzten Endes doch halbwegs zu unterhalten weiß und in allen Belangen zumindest akzeptabel ist.
Meine Wertung: 5/10.

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