"Kick it like Beckham" - Auch erklärte Sportmuffel können an diesem Fußball-Film ihre helle Freude haben.
Die Grundidee der Story ist altbekannt und x-fach dagewesen: Kind/Jugendlicher will was machen, die Umwelt ist dagegen, doch es gelingt trotzdem, und alle werden glücklich. In diesem Fall ist es die junge Sikh Jess, die von einer Karriere auf dem Fußballfeld träumt, was ihren auf Tradition bedachten Eltern jedoch gar nicht behagen will. So muss Jess also gleich gegen vier Mauern anrennen: ihre Eltern, die Tradition, die Männlichkeitsdomäne Fußball und natürlich die Abwehrmauer beim Freistoß.
Kommt nun also die Umsetzung des altbekannten Themas, und die ist, um es kurz zu sagen: rundum frisch und gelungen. Bei der Darstellung des unvermeidlichen Generationen- und Kulturkonflikts werden die Eigenarten einer jeweils fremden Kultur mit einem zwinkernden Auge inszeniert, ohne dass diese auch nur eine Minute lächerlich gemacht werden oder der Film in vordergründig-schleimige Multikulti-Belehrung von oben herab verfällt. Klischees sind in "Kick it like Beckham" durchaus zu finden, aber sie werden weder platt ausgewalzt noch zwanghaft vermieden. Die indische Seite ist letztlich nicht viel weniger vorurteilsverklemmt wie die der britischen Eingeborenen auf ihre Art.
So kann man sich bei "Kick it like Beckham" kann man sich auf beste Besetzung und federleichte 112 Minuten freuen, die in keiner Sekunde in Kitsch und Schmalz zu ersäufen droht, wie das bei Filmen dieser Art der Fall ist - da tut die Distanz zum Hollywood-Einheitsbrei wahrlich gut. Auch das obligatorische Happy End – es handelt sich schließlich um eine Komödie und kein sozialkritische Untergangsdoku - ist nicht mit der Brechstange herbeigeprügelt, sondern wie der ganze Film zutiefst sympathisch. 8/10