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Knusper, Knusper Knäuschen, wer schießt der Hexe in ihr Häuschen?

Da sieht man mal wieder, wie sich die Geschmäcker auf beiden Seiten des großen Teichs unterscheiden: während Tommy Wirkolas "Hänsel & Gretel" in Europa recht positiv und amüsiert aufgenommen wurde, konnten die Amis mit dem Märchen-Splatter-Spaß kaum etwas anfangen. In der augenzwinkernden Neuinterpretation der alten deutschen Hexenmar zieht das berühmte und nun erwachsene Geschwisterpaar in den Krieg gegen eine Armee der Hexen. Oder so ähnlich. Ist auch egal. Es platzen Köpfe, rauschen Besen und knuspern Häuschen. Wie die kleine Cousine von "Van Helsing" und "Blade". Eine Portion europäischer Horrorhumor ala "Dead Snow" mit rein, mit dem sich der Regisseur ja einen Namen machen konnte, und fertig ist ein märchenhafter Actionspass, der mehr als solide unterhält und bei dem man wunderschön abschalten kann. Am besten mit Bier und Freunden.

Natürlich gibt die Story wenig her und der Kopf kann fast auf Stand-By mitlaufen, doch insgesamt bleibt dieses dynamische Killer-Duo (sehr) positiv im Gedächtnis. Kein Film zum immer-wieder-gucken, doch die erste Sichtung enttäuscht eher selten bis nie. Arterton ist eine der natürlich heißesten Frauen, die momentan in Hollywood arbeiten, und Jeremy Renner ist ein Sympathiebolzen und Jedermann, der mit erstaunlichem komödiantischen Timing gesegnet ist und dabei keine Miene verzieht. Die Zwei harmonieren fein und erden den Film - bevor sie ihn wieder mit Karacho und Spaß an der Freude over the top schießen. Für moderate 60 Mio. Dollar sieht der Film klasse aus und die Kulissen sind detailliert, süß und knusprig. Wenn dann die ersten Hexen platzen wie überfüllte Pinatas und Arterton ihr Haar zu einem trockenen One Liner über die Schulter wirft, dann müssen selbst die härtesten Nüsse Entzücken feststellen.

Fazit: flach, unterhaltsam, hübsch (nicht nur durch Arterton!) - "Hänsel und Gretel - Hexenjäger" macht Spaß, ist schön splattrig und nimmt sich auf die leichte Schulter. Leichtfüßiges Erwachsenen-Popcorn-Fast-Food, wie man ihn aus Hollywood selten sieht. Aber ist ja auch in Deutschland entstanden, in den schicken Babelsberg Studios.

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