Review

Bei „New Jack City“ handelt es sich um einen um einen guten Gangsterfilm mit einer recht namhaften Besetzung.

Story:

New York City 1986.
Der Kleingangster Nino Brown (Wesley Snipes) schafft es, durch die in den Slums herrschende Armut, ein Drogenimperium mit der neuen Droge Crack aufzubauen.
Bald überschwemmen seine Drogen die ganze Stadt und Nino und seine Cash-Money-Gang terrorisieren die Nachbarschaft, indem sie die Leute aus ihren Häusern rauswerfen um so ihr Drogenimperium weiter auszubauen.
Da der New Yorker Bulle Stone (Mario Van Peebles) nicht länger tatenlos zu sehen will wie die Stadt immer mehr in sich zusammenfällt will er mit dem Fall beauftragt werden. Schließlich bekommt er ihn auch zugewiesen und fordert daher Verstärkung bei den knallharten Cops Scotty Appleton (Ice-T) und Nick Peretti (Judd Nelson) an.
Zusammen mit dem Drogenjunkie Pookie (Chris Rock) wollen sie die Cash-Money-Gang hochnehmen und Nino Brown auf Lebenszeit hinter Schloss und Riegel bringen.
Doch es häufen sich die gewalttätigen Anschläge und auf beiden Seiten gibt es Verluste zu verbuchen.
Am Ende wird nur derjenige überleben der stärker und cleverer ist und der weiß wie man das System am besten austrickst um ungeschoren davon zu kommen.

Schauspieler:

Wesley Snipes spielt Nino Brown.
Ihn interessiert nur das Geschäft und die fette Knete.
Andauernd sieht man Wesley Snipes mit typischen 80er Jahre Klamotten, schweren Goldketten und Ringen an den Fingern herumlaufen.
Für die Wahl des knallharten Gangsterbosses ist er die ideale Wahl und man hätte keinen besseren finden können.
Er lebt den Charakter und jedes Mal wenn er auf der Bildfläche erscheint, denke ich dabei an Nino Brown und nicht an Wesley Snipes.
Die prolligen -und nach mehr Geld, Macht und Gier besessenen Momente bringt er ebenso gut rüber wie die wenig dramatischen.

Ice-T spielt Cop Scotty Appleton.
Die Rolle des harten Strassencop´s ist ihm wie auf den Leib geschnitten.
Auch wenn Ice-T nicht viele schauspielerische Fähigkeiten besitzt, liefert er für jemanden der aus der Musik-Branche stammt, in dem Falle Rap eine akzeptable und zufriedenstellende Leistung ab.

Allen Payne spielt Gee Money.
Der beste Freund von Nino Brown seit Kindertagen. Zudem ist er Nino´s rechte Hand und führt auch mal auf eigene Faust kleinere Drogendeals durch, um sich so etwas Geld dazuzuverdienen.

Chris Rock spielt Drogenjunkie Pookie.
Chris Rock in einer seiner ersten Filmrollen. Die Rolle als abgemagerter und stinkender Drogenabhängiger bewältigt er ganz zufriedenstellend.
Jedoch sollte man nicht zuviel von seiner Darbietung erwarten.

Judd Nelson spielt Nick Peretti.
Er ist als einziger Weißer im Team und hat früher als Bulle oftmals über die Strenge geschlagen.
Leider erfährt man über ihn nur sehr wenig, wobei er bei den Gesprächen mit Ice-T noch etwas punkten kann.

Mario Van Peebles spielt Cop Stone.
Er ist Schauspieler und gleichzeitig auch Regisseur des Films.
Seine Rolle fällt doch eher klein aus.
Als Regisseur schafft er es aber einige tolle Bilder einzufangen, wobei er zum Gelingen des Films viel beigetragen hat.

Inszenierung:

Als Einleitung bekommt man bei „New Jack City“ tolle Luftaufnahmen von New York geboten. Begleitet werden diese Szenen durch Reportagen von Nachrichtensprechern, die über tägliche Verbrechen und die derzeitige wirtschaftliche Lage des Landes berichten.
Dabei heißt es auch: die Reichen werden immer reicher, und die Armen immer ärmer.
Da der Film 91 gedreht wurde, und die Zeit in der der Film spielt, noch nicht so lange zurück liegt, schafft es Mario Van Peebles die 80er Jahre prima einzufangen.
Da es sich hierbei um einen Schwarzen-Film handelt, kommen auch fast nur Leute aus der Black-Community drin vor.
In den Clubs spielen Public Enemy und verschiedene RNB-Größen ihre Hits. Als Opening bekommt man „Ice-T´s - New Jack Hustler“ zu hören.
Was zur kurzen Verfolgunsjagd von Chris Rock sehr cool wirkt.
Die Rap und RNB-Songs sorgen für ordentliche Stimmung und bringen viel Flair in den Film mit ein.
Gegen Ende erfährt man, dass die Story von „New Jack City” zwar nur erfunden ist, jedoch gibt es in jeder größeren Stadt einen Nino Brown.
Somit ist das die zentrale Message des Films. Auch wenn sie aus heutiger Sicht keinem mehr vom Hocker haut, geht sie in Ordnung.
Das Ausschalten von verfeindeten Gangs wird in kurzen Drive-By´s gezeigt. Jedoch sind diese wenigen Szenen nix besonderes.
In Feindschaft stehen die Cash-Money-Brothers nur mit den Italienern. Diese resultiert daraus, das beide früher eine Partnerschaft eingegangen sind, die die Cash-Money-Gang jetzt nicht mehr erfüllen will.
Denn Nino Brown´s Interesse besteht nur darin Geld zu machen und es mit keinem zu teilen.
Seine Cash-Money-Gang geht ihm schlicht und einfach am Arsch vorbei.
Und wenn er dann noch davon redet, das sie alle eine einzige große Familie seien und er sich um jeden kümmert, dann wirken diese Szenen doch irgendwie deplaziert. Natürlich gehören sie irgendwo auch dazu, doch der Zuschauer durchschaut Nino´s Absichten sofort.
Von der Action gibt es anfangs nur sehr wenig zu bestaunen, mit zunehmender Laufzeit häufen sich aber die Auseinandersetzungen.
Vor allem der Sturm auf das Hauptquatier der Cash-Money-Bande wurde mit einigen Shootouts und eine Art flammendem Inferno toll inszeniert.
Der Anschlag auf der Hochzeitsfeier auf Nino Brown wurde blutig und realistisch dargestellt, genau wie später die Schießerei in dem italienischen Viertel.
Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleinere Auseinandersetzungen mit Waffen, die aber meist kurz ausfallen und somit schnell geklärt werden.

Fazit:

„New Jack City“ besitzt weder viel Tiefgang noch wurden die Charaktere sonderlich gut ausgearbeitet, doch der Film unterhält.
Übrig bleibt ein gutes Gangsterdrama, das natürlich nie an die ganz großen Filme des Genres heran kommen wird.
Wer aber auf Schwarzen-Filme steht, und Rap sowieso gerne hört, für den ist dieser Film sehenswert.

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